
SPD nimmt Amazon in den Blick: Harburger Delegation besucht Amazon in Winsen
Buxtehude / Winsen (Luhe). Am Montag besuchte eine SPD-Delegation aus den Landkreisen Harburg und Lüneburg den Amazon‑Logistikstandort in Winsen (Luhe). Bei einer rund 90‑minütigen Führung informierten sich die Genossinnen und Genossen über die Abläufe im Logistikzentrum und über die Arbeitsbedingungen vor Ort. Amazon bietet solche öffentlichen Touren schon seit einigen Jahren auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger an.
„Der Besuch war ein wichtiger Einblick in die Realität der Beschäftigten im Logistiksektor“, so Elke Gabriel vom SPD-Unterbezirksvorstand Harburg. „Weil Amazon häufig in der Kritik steht in Bezug auf Arbeitsbedingungen, wollten wir uns selbst ein Bild machen.“ Zwar waren direkte Gespräche mit Mitarbeitenden bei dieser Führung nicht vorgesehen, doch wurde klar, welche immense Leistung hinter jeder einzelnen Bestellung steckt.
Der Standort in Winsen (Luhe) wurde 2017 / 2018 eröffnet und beschäftigt im Regelbetrieb etwa 2.000 Menschen, in Spitzenzeiten mehr als 3.000. Amazon nutzt hier Robotik‑Systeme, um Lagerregale automatisch zu Mitarbeitern zu bewegen und so Wege zu reduzieren. In anderen Berichten ist von etwa 2.350 Mitarbeitenden die Rede.
Kritisch sieht die SPD, dass Standards wie Arbeitsschutzmittel (z. B. Handschuhe oder Sicherheitsschuhe) von Amazon teilweise als „Extras“ präsentiert würden. Gabriel bezeichnet das als „unbefriedigend, gerade für einen Konzern dieser Größe“.
Das Fazit der Delegation fällt gemischt aus: Der Besuch ermöglichte aufschlussreiche Einblicke in die komplexen Logistikprozesse, machte aber auch deutlich, dass weiterhin erheblicher Handlungsbedarf besteht, um faire und gesunde Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Für die SPD steht fest: Die Partei steht solidarisch an der Seite der Beschäftigten.