So stellen sich Architekten das neue Wohnquartier am Neugrabener Bahnhof vor
Neugraben-Fischbek. Die Bestandsbebauung zwischen Dorflageweg und der Straße Kleinfeld ist bisher durch Ein und Zweifamilienhäuser sowie ein zentral gelegenes Mehrfamilienhaus mit zehn Geschossen und durch ein Umspannwerk geprägt. Der Bebauungsplan aus den 1960er Jahren, der ursprünglich drei bis vier Hochhäuser vorsah, war aus Sicht der Bezirksverwaltung jedoch für die zentrumsnahe Lage nicht mehr zeitgemäß. Auf Grundlage des gewählten städtebaulichen Entwurfs stellt der Bezirk nun einen neuen Bebauungsplan auf (Neugraben-Fischbek 77). Vor der Entscheidung des Preisgerichts hatte das Bezirksamt die Planungsalternativen und eigene konzeptionelle Überlegungen der Öffentlichkeit vorgestellt sowie Rückmeldungen und Wünsche aufgenommen. An dem vom Hamburger Stadtplanungsbüro claussen-seggelke stadtplaner betreuten Verfahren hatten sich fünf internationale Architekturbüros beteiligt.
Für die übrigen Grundstücke im Geltungsbereich sieht die Entwurfsplanung ein Potenzial von weiteren 10.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche vor. Das 8750 Quadratmeter große Areal teilt sich derzeit in mehrere Grundstücke, die sich überwiegend in Privatbesitz der dortigen Anwohner befinden. Möglich ist eine langfristige grundstücksweise Nachverdichtung mit Reihenhäusern, Townhouses und höheren Gebäuden zur Straße hin.
Das Lübecker Architekturbüro Riemann hat sich nun in einem Entwurfsverfahren zur Entwicklung eines neuen Wohnquartiers am Dorflageweg im Hamburger Stadtteil Neugraben-Fischbek durchgesetzt. Die Jury aus Fachleuten, Verwaltung und Mitgliedern der Bezirksversammlung Harburg entschied sich einstimmig für den Entwurf Riemanns. Das Verfahren hatte die Procom Invest GmbH & Co KG im Joint Venture mit Pekrul ProjektPartner GmbH im Einvernehmen mit der Stadt ausgelobt. Die Hamburger Unternehmen sind Eigentümer eines 5400 Quadratmeter großen Baufelds, auf dem im ersten Bauabschnitt 110 Wohnungen mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 10.000 Quadratmetern entstehen sollen. Ein Drittel der Wohneinheiten soll öffentlich gefördert werden. Das gesamte Plangebiet umfasst 1,4 Hektar und hat das Potenzial zur Errichtung von bis zu 280 Wohnungen.
Ziel der Quartiersplanung sind insbesondere ein besserer Lärmschutz sowie eine zeitgemäße Nachverdichtung des Areals. Das Planungsgebiet liegt 250 Meter östlich des S Bahnhofs Neugraben. Mit einer zukunftsweisenden Blockrand-Bebauung am Dorflageweg soll der mit geschütztem Baumbestand idyllisch anmutende Innenbereich des geplanten Quartiers vor Emissionen der angrenzenden Bahnstrecke und der Hauptverkehrsstraße Süderelbebogen geschützt werden. Der Architekturentwurf sieht mehrgeschossige Gebäude mit 1,5 bis 5-Zimmer-Wohnungen vor. Roter Ziegel und begrünte Dächer sind auffällige Gestaltungsmerkmale. Das Quartier soll ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Bereits im ersten Bauabschnitt planen Procom und Pekrul ProjektPartner eine Kita.
Die Bauträger hoffen auf einen Baustart im Sommer 2023. Sie investieren mindestens 35 Millionen Euro in die Entwicklung des ersten Bauabschnitts. Möglicherweise Ende 2025 könnten dann die ersten neuen Mieter einziehen.
„Wir freuen uns auf Basis des Gewinnerentwurfs mit dem angestrebten Planrecht nicht nur dem Investorenkonsortium, sondern auch den Eigentümern der kleineren Grundstücke ein Angebot für zusätzlichen Wohnungsbau in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs Neugraben machen zu können. Wir stehen jedoch noch am Anfang des Bebauungsplanverfahrens, so dass u.a. noch grundlegende Gutachten und die Mitwirkung der Bezirkspolitik sowie der Öffentlichkeit gefragt sind.“
Sophie Fredenhagen, Leiterin Bezirksamt Harburg
Schade um die Ecke! Da kann man abends so schön spazieren gehen ohne zig Leuten zu begegnen. Hoffentlich gehört zu jeder Wohnung ein Tiefgaragenplatz, oder zwei, denn da sind auch so keine Plätze an der Straße frei. Das wird eine Herausforderung für die Infrastruktur, die Arztpraxen haben hier ja auch alle Aufnahmestopp. Viel Erfolg den Planern!
Grauenhaft! Die auf den ersten Blick negative Wirtschaftsentwicklung und der durch die zu erwartenden Naturkatastrophen erforderliche Reparaturbedarf werden diese Planungen wohl hinfällig machen.