Politik

Mehr Parkplätze statt Dauerstau: Trepoll kritisiert P+R-Chaos in Harburg scharf

Hamburg – CDU-Bürgerschaftsabgeordneter André Trepoll schlägt Alarm: Die P+R-Anlagen im Bezirk Harburg sind überlastet und stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Besonders brisant: Das Parkhaus in Neugraben wird direkt nach den Sommerferien für einen Monat geschlossen – ein „Planungsfehler ersten Ranges“, wie Trepoll kritisiert. Dabei seien die P+R-Stellplätze für die fast 180.000 Pendler, die täglich aus Niedersachsen nach Hamburg kommen, unerlässlich. Bereits im Juni lag die Auslastung der drei Harburger Parkhäuser bei bis zu 98 Prozent, während sich die Stellplatzanzahl seit 2020 kaum verändert hat.

+++ Aktuelle Meldungen aus Hamburg und der Metropolregion jetzt auch über den WhatsApp-Newsticker von Suederelbe24.de. Hier abonnieren +++

P+R-Ausbau gefordert: CDU will Verkehrssenator Tjarks in die Pflicht nehmen

Die Schließung in Neugraben sei vermeidbar gewesen, wenn die Stadt die Arbeiten in die Ferienzeit gelegt hätte, so Trepoll. Mit Verweis auf eine parlamentarische Anfrage (Drs. 23/928) fordert er nun ein sofortiges Handeln des Senats: Die Stellplatzkapazität müsse deutlich erhöht werden, mindestens noch in dieser Legislaturperiode. Neben einer Entlastung des Straßenverkehrs könnten die zusätzlichen Einnahmen aus Parktickets – 2024 lag der Betrag bei rund 618.000 Euro – in bessere Sicherheitsmaßnahmen wie zusätzliche Überwachungskameras investiert werden.

Pakt für Pendler: CDU will regionale Zusammenarbeit reaktivieren

Bereits 2018 hatte die CDU einen länderübergreifenden „Pakt für P+R und Pendeln“ vorgeschlagen, der den Ausbau der Stellplätze im Umland von 14.500 auf 25.000 vorsah. Obwohl SPD und Grüne diesen Antrag ablehnten, sieht Trepoll die Notwendigkeit heute dringlicher denn je. Er fordert Senator Tjarks auf, aktiv auf Niedersachsen zuzugehen, um gemeinsam P+R-Angebote entlang der Transitstrecken auszubauen. Ziel sei es, den Stau „vor den Stadttoren“ zu stoppen und Hamburgs Straßen langfristig zu entlasten.

+++ Jetzt auf Suederelbe24.de werben und Ihre Zielgruppe in Hamburg und der Metropolregion direkt erreichen. Mehr erfahren & Platz sichern +++
Zeige mehr

Ähnliche Artikel

2 Kommentare

  1. Wie ich gehört habe, sollen u.a. die Parkplätze bei der Renovierung des Parkhauses in Neugraben grösser werden. Die Autos werden ja auch grösser. Da kannste nix machen, so brummt die Wirtschaft. Das ist ein Naturgesetz.
    Wenn es autonom fahrende Auos gibt, können reiche Angeber eine ganze Flotte davon auf die Strassen schicken und die Abenteuer ihrer Altereogos mit Dashcams aufzeichnen, live verfolgen von zu Hause aus verfolgen oder sich von einer KI auswählen, aufzeichnen und anzeigen lassen.
    Der Mensch schafft sich ab. Metalle, Kunststoffe und Enegie können das alles besser!

  2. Ich hab mal kurz recherchiert, wie viele P+R- Stellplätze es in Süderelbe gibt:

    Neugraben (854), Neuwiedenthal (147), Rehrstieg (54) und Harburg (1090). Das macht zusammen 2145 Stellplätze. Bei einer geschätzten Auslastung von 1,2 Personen pro PKW im Berufsverkehr sind das 150.000 Fahrzeuge, die täglich von Niedersachsen nach HH pendeln. Für 1,43 Prozent dieser PKW stehen P+R- Plätze zur Verfügung. Selbst wenn man die Anzahl verdreifachen würde, wären es 4,3%. Glaubt Herr Trepoll, dass das großartig was am Staugeschehen in HH ändern würde?

    Die Idee mit den Stellplätzen im Umland würde wohl kaum das Wohlwollen der betreffenden Gemeinden finden. Parkhäuser sind ja nun mal keine Prachtbauten.

    Was Herrn Trepoll nun treibt, die Alarmglocke zu schlagen (möge er sich keinen Tennisarm dabei holen), ist das Scheitern des Konzeptes „Zieh ins Grüne und pendele mit dem Auto zur Arbeit“. Der Traum von der autogerechten Stadt ist schon ausgeträumt. Es ist Zeit, sich der Realität zu stellen: Es braucht neue Mobilitätskonzepte, die sich die CDU nocht nicht mal vorstellen will und kann. Man hört noch nicht mal die leiseste Kritik daran, dass manch SUV schon eineinhalb Stellplätze braucht und sich im Parkhaus um jede Kurve rangieren muss.

    Fazit: Herr Trepoll hat zwar kein Konzept, aber das vertritt er mit maximaler Lautstärke.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert