Kommunen schlagen Alarm: Bürgermeister warnen vor finanzieller Überlastung im Landkreis Harburg
Winsen – Die Hauptverwaltungsbeamten im Landkreis Harburg wenden sich mit einer deutlichen Warnung an Öffentlichkeit und Politik. Die direkt gewählten Bürgermeister kritisieren den diskutierten Kreishaushalt und die geplante Erhöhung der Kreisumlage, die nach ihrer Einschätzung die finanziellen Möglichkeiten der Städte und Gemeinden massiv einschränkt. Sie betonen, dass die strukturelle Schieflage durch wachsende Aufgaben von Bund und Land längst kritische Ausmaße erreicht habe.
Kommunale Haushalte verlieren Handlungsspielräume durch steigende Umlageforderungen
Besonders betroffen seien die unterfinanzierten Bereiche Kinderbetreuung, schulischer Ganztag, Inklusion und ÖPNV. Laut kommunalen Spitzenverbänden droht Niedersachsen 2025 ein Defizit von über zwei Milliarden Euro. Die Bürgermeister warnen, dass eine Umlageerhöhung von sechs Prozentpunkten vor Ort zu spürbaren Einschnitten führt – bis hin zu gefährdeten Investitionen und höheren Steuern. Schon jetzt verhindere die Kommunalaufsicht notwendige Baumaßnahmen in mehreren Gemeinden.
Forderung nach Kurswechsel: Haushaltslasten dürfen nicht auf Kommunen abgewälzt werden
Die Sprecher André Wiese aus Winsen und Tobias Handtke aus Neu Wulmstorf verweisen auf die aktuelle Prognose des kommunalen Finanzausgleichs, nach der die Kommunen ohnehin höhere Zahlungen an den Landkreis leisten müssen. Aus ihrer Sicht fehlt damit jede Grundlage für eine zusätzliche Erhöhung der Umlage. Ein gemeinsamer Druck auf Land und Bund sei notwendig, statt die Defizite nach unten weiterzureichen.



