Kein Platz für Stadtrand-Kinder – Schulwahl wird zur Frage der Gerechtigkeit
Fischbek, 07.07.2025. Kinder aus Randlagen wie dem Fischbeker Heidbrook werden bei der Schulwahl benachteiligt: Trotz der räumlichen Nähe zur Stadtteilschule „In den Reethen“ erhalten sie dort keinen Schulplatz. Die Hamburger Schulbehörde verweist auf eine gesetzliche Regelung, nach der Kinder aus dem nahen Umfeld bevorzugt werden. Der Wohnort am Stadtrand stelle keinen Sonderfall dar.
Familien kritisieren unfaire Regelung
Laut Schulbehörde bestehe kein Anspruch auf die nächstgelegene Schule, sondern lediglich auf einen altersangemessenen Schulweg, wenn keine Wunschschule möglich ist. Gerichte hätten bestätigt, dass Randlagen mit längeren Wegen zu rechnen haben. Das führe dazu, dass Kinder aus zentraleren Lagen von einem größeren Angebot profitieren, während Kinder am Stadtrand Schulen mit freien Restplätzen zugewiesen bekommen.
Ruf nach gerechterer Schulplatzvergabe
Viele Familien fühlen sich durch diese Praxis benachteiligt. Gerade in Zeiten angespannter Wohnungsmärkte sei der Wohnort oft nicht frei wählbar. Gefordert wird eine bevorzugte Aufnahme für Kinder am Stadtrand an Standorten wie dem Interimsbau der Stadtteilschule „In den Reethen“. Diese Regelung solle sofort greifen und nicht erst mit dem Umzug in das geplante Neubaugebiet. Der Fokus müsse auf gleichwertige Bildungschancen für alle Hamburger Kinder gelegt werden, unabhängig vom Wohnort. Die Grüne Abgeordnete Gudrun Schittek hat sich diesem Anliegen angenommen und setzt sich mit einer Initiative für eine sofortige Lösung ein. Ihr Ziel ist es, bereits jetzt die Bedürfnisse der Kinder am Stadtrand bei der Schulplatzvergabe verbindlich zu berücksichtigen.