
Hamburg, 08.06.2025 – In Hamburg bleibt Mobbing an Schulen ein ernstzunehmendes Problem, das Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zunehmend belastet. Neben bundesweiten Trends zeichnen sich in Hamburg regionale Besonderheiten ab, die verdeutlichen, dass die Lage gezielte Maßnahmen dringend nötig macht.
Viele Hilferufe: Hamburgs Eltern schlagen Alarm
Im Schuljahr 2023/24 registrierte die Beratungsstelle Gewaltprävention in Hamburg 124 Mobbing-Hilfsanfragen – ein Anstieg um 63 Prozent gegenüber 2019/20. Diese steigende Zahl dokumentierter Fälle ist nur die Spitze des Eisbergs, denn tatsächliche Dunkelziffern könnten weitaus höher liegen. Die Linksfraktion im Hamburger Senat fordert daher eine flächendeckende, zentralisierte Erfassung aller Mobbingvorfälle. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Pressestelle der Hamburger Schulbehörde für Nachfragen zur aktuellen Entwicklung telefonisch und per E-Mail mehrfach nicht erreichbar war. Dies erschwert eine transparente Aufarbeitung und Kommunikation erheblich.
Mobbing trifft jeden sechsten Schüler – auch in Hamburg
Hamburg spiegelt den bundesweiten Trend: Rund 15,7 Prozent aller Schülerinnen und Schüler waren bereits einmal Opfer von Mobbing – ein Wert, der sich mit den bundesweiten Zahlen deckt. Bei den 15‑Jährigen liegt dieser Anteil laut PISA-Studie sogar bei etwa 21 Prozent. Die Auswirkungen reichen dabei von sozialer Isolation über psychische Erkrankungen bis hin zu langfristigen Folgen im Erwachsenenalter.
Prävention wirkt – Hamburger Modellprojekte zeigen Erfolge
Das Programm „Gemeinsam Klasse sein“ aus Hamburg konnte durch evaluierten Erfolg überzeugen. Etwa 90 Prozent der Teilnehmenden gaben an, ihr Wissen zu Mobbing und Cybermobbing verbessert zu haben, und 87 Prozent fühlten sich nach dem Projekt eher in der Lage, Mobbing zu erkennen und Betroffenen zu helfen. Hamburger Schulen setzen zudem auf speziell konzipierte Projekttage, bei denen Klassenregeln entwickelt und Smartphone-Nutzung thematisiert werden.
Fazit: Hamburgs Schulen zwischen Alarm und Fortschritt
Hamburg erlebt deutlich mehr dokumentierte Mobbing-Fälle, zeigt aber gleichzeitig, dass gezielte Präventionsprojekte wie „Gemeinsam Klasse sein“ langfristig Wirkung entfalten können. Trotzdem besteht weiterhin erheblicher Nachholbedarf, insbesondere bei der systematischen Datenerfassung, der Unterstützung von Lehrkräften und der Etablierung nachhaltiger Konzepte gegen psychische Gewalt. Die fehlende Erreichbarkeit der zuständigen Pressestelle lässt jedoch Zweifel an der Krisenkommunikation aufkommen – gerade bei einem so sensiblen Thema wie Schulgewalt ist Offenheit essenziell.
Mobbing ist seelische Brutalität und Ausdruck emotionaler Verwahrlosung. Für die Opfer ist es ein gnadenloser Vernichtungsfeldzug. Zu meiner Schulzeit (> 50 Jahre her) gab es zwar noch keine „sozialen“ Netzwerke, aber Mobbing gab es auch schon. Meiner Beobachtung nach waren die Täter meist Leute, in deren Elternhäusern die harte Abgrenzung zu anderen Leuten und das Denken in Hierarchien gepflegt wurde.
Aber wie schafft man Abhilfe? Ich sehe an sich nur einen Ausweg: An jeder Schule muss sich eine „Anti-Mobbing-Front“ etablieren, die sich den Mobbern robust entgegenstellt. Robust heißt, dass sie den Tätern mit gleicher Münze antworten. Ihm (oder ihr) sagen, dass sie arme Würstchen sind, die auf Leute einschlagen, die eh schon am Boden liegen.
Mein jüngstes Kind ist 35, insofern bin ich in der aktuellen Jugendsprache nicht mehr so auf dem Laufenden, aber es wird sicherlich auch heute noch eine Bezeichnung für das geben, was wir früher eine „miese Kackbratze“ genannt hätten. Das sind sie nämlich, die Mobber und Schulhofrüpel, und wenn die kein Kontra kriegen, hören die nicht auf. Mit dem pädagogischen Samthandschuh kommt man da nicht weiter. Grenzt die Ausgrenzer aus, damit die mal wissen, wie sich das anfühlt!