
Fahrraddemo in Heimfeld: Tempo 30 auf Heimfelder Straße gefordert
Heimfeld, 02.05.2025 – Für Sonnabend, den 17. Mai 2025, von 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr, ruft die Bezirksgruppe Harburg des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) gemeinsam mit dem Stadtteilbeirat Heimfeld zu einer Fahrraddemonstration auf der Heimfelder Straße auf. Treffpunkt ist vor der St.-Paulus-Kirche, von wo aus die Demonstrierenden mehrfach mit dem Rad bis zum Eißendorfer Pferdeweg und zurück fahren werden.
Neue Rechtslage stärkt Forderung nach Tempo 30
Seit Jahren setzen sich Anwohner und Initiativen für die Einführung von Tempo 30 auf der Heimfelder Straße zwischen der St.-Paulus-Kirche und dem Eißendorfer Pferdeweg ein. Die Bezirksversammlung Harburg unterstützt diese Forderung und hat die zuständige untere Straßenverkehrsbehörde bereits mehrfach mit einstimmigen oder mehrheitlichen Beschlüssen dazu aufgefordert, hier ein Tempolimit anzuordnen. Bisher scheiterte dies stets an der alten Rechtslage, die vorrangig die „Leichtigkeit des Verkehrs“ betonte.
Durch die Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und der Straßenverkehrsordnung (StVO) hat sich dies jedoch geändert. Nun werden auch der Schutz der Umwelt, die Gesundheitsvorsorge und die städtebauliche Entwicklung stärker berücksichtigt. Für Tempo-30-Anordnungen entfällt außerdem die bisher erforderliche „besondere örtliche Gefahrenlage“. Neu aufgenommen in die Liste der schützenswerten Bereiche wurden unter anderem stark genutzte Schulwege, Spielplätze, Fußgängerüberwege und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.
ADFC und Stadtteilbeirat erhöhen öffentlichen Druck
Bereits im Januar 2025 wurde deshalb erneut ein Antrag in die Bezirksversammlung eingebracht, um die Straßenverkehrsbehörde zum Handeln zu bewegen. Die Heimfelder Straße erfüllt gleich mehrere der neuen Kriterien, da sich dort ein stark frequentierter Spielplatz befindet und die Straße intensiv als Schulweg genutzt wird. Der Antrag wurde erneut mehrheitlich angenommen, doch die Behörde hat bislang keine Umsetzung veranlasst.
Die Fahrraddemonstration am 17. Mai 2025 soll den Druck auf die Verantwortlichen erhöhen und deutlich machen, dass die Anwohner Tempo 30 aus Gründen der Verkehrssicherheit, der Lebensqualität und des Gesundheitsschutzes einfordern.
Gute Demo, ist notiert! Aber warum nur bis zum Eißendorfer Pferdeweg? Die Strecke ist die Verbindung zur Haake, die gerade von Familien mit Kindern für Ausflüge genutzt wird. Ich würde die Forderung auf einschließlich Vahrenwinkelweg erweitern. Mindestens!
Wenn Bezirk und Senat anstreben, dass bis 2030 rund 80% der Wege ohne Auto zurückgelegt werden, kommen wir mit diesem Klein-Klein nicht vorwärts. Die Überlegung ist doch simpel: will man weniger Autoverkehr, muss man dafür sorgen, dass es kein Vorteil mehr ist, mit dem Auto zu fahren. Sonst wird das nichts. Will man die Verkehrswende, muss man groß denken, sonst bleibt die Wende eine hohle Phrase.
Tempo 50 ist ein Relikt aus den 1950ern. Das Verkehrsaufkommen hat sich seitdem verzehnfacht, ohne dass behördlicherseits eine Anpassung erfolgte. Und wenn man sich schon nicht auf 30 als Regelgeschwindigkeit einigen kann, warum nimmt man sich nicht ein Beispiel an Neukloster? Da ist sogar die B73 auf 40 km/h runtergesetzt worden, wie im ganzen übrigen Ort auch. Sehr entspanntes Fahren.
Es kommt immer die Ausrede, dass die Autofahrer auf Wohngebiete ausweichen, wenn sie nicht 50 fahren dürfen. Na und? Dann setzt man die Wohngebiete eben auf 20.
Es ist wie im richtigen Leben: Wer etwas will, findet Lösungen, wer etwas nicht will, findet Ausreden. Es sollte nicht Aufgabe der Behörden sein, Ausreden zu finden.
Es ist doch die Frage, ob der neue alte Senat sich die Verkehrswende noch traut nach den Stimmverlusten an Rechte und die blauen Faschisten? Oder lieber rechte Politik selbst machen, um an der Macht zu bleiben.
Was mich richtig nervt, ist die Halbherzigkeit, mit der da agiert wird. Gestern war der Erdüberlastungstag, und Montag fallen wieder Hunderttausende in die Stadt ein, als wäre nichts gewesen. Das Problem wäre deutlich kleiner, wenn die Modellpolitik der Autobauer sich mehr an den Notwendigkeiten orientieren würde. Die verkaufen ja keine Mobilität, die verkaufen das Gefühl von Überlegenheit.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer, verkehrs- wie gesamtpolitisch: Der Appell an die niederen Instinkte funktioniert- und wenn wir nicht langsam Nägel mit Köpfen machen, wird uns das den Hals umdrehen.