Der erste Sommer im Frieden: Freilichtmuseum Kiekeberg zeigt Alltag von 1945
Rosengarten, 28.05.2025 – Das Freilichtmuseum am Kiekeberg lädt vom Freitag, dem 30. Mai, bis Sonntag, dem 1. Juni, zur Veranstaltung „1945. Der erste Sommer im Frieden“ ein. Besucher erleben hautnah, wie der Alltag im Landkreis Harburg unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aussah.
Alltag zwischen Not und Neubeginn
Rund 60 Darsteller erwecken die Zeit des Umbruchs zum Leben. Sie zeigen, wie Geflüchtete in den Verteilerzentren ankamen, registriert und medizinisch untersucht wurden, bevor sie in umliegende Dörfer verteilt wurden. Das britische Militär überwachte diesen Prozess. Im Museum begegnen Besucher Geflüchteten, Vertriebenen, britischen Soldaten und Mitgliedern der Dorfgemeinschaft.
In der Nissenhütte, einer provisorischen Unterkunft, wird demonstriert, wie Menschen mit einfachsten Mitteln ihren Alltag meisterten. Sie kochten auf einer Kochhexe, ernteten Lebensmittel aus dem eigenen Nutzgarten oder sammelten Essbares im Wald. Diese Darstellung vermittelt eindrucksvoll die Herausforderungen und die Improvisationskunst der damaligen Zeit.
Neue Dauerausstellung in der historischen Ley-Bude
Am Freitag, dem 30. Mai, um 14 Uhr eröffnet das Museum die neue Dauerausstellung „Harburg unterm Hakenkreuz. Ein Landkreis von 1933 bis 1945“ in der originalen Ley-Bude. Diese Behelfsunterkunft wurde 2022 aus dem Wald der Lindhorster Heide ins Museum gebracht und restauriert. Die Ausstellung beleuchtet, wie sich der Nationalsozialismus im Kreisgebiet verbreitete und das gesellschaftliche Leben veränderte.
Führungen durch die Dauerausstellung bietet das Museumsteam am Samstag, dem 31. Mai, um 11 Uhr und 13 Uhr sowie am Sonntag, dem 1. Juni, um 13 Uhr und 15 Uhr an. Zudem führen die Hamburger Fotografen Enver Hirsch und Philipp Meuser durch die begleitende Fotoausstellung „Ley-Bude“ am Samstag um 15 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr.
Zeitzeugen berichten von ihren Erfahrungen
Ein besonderes Highlight ist das Gespräch mit den Zeitzeugen Monika Bleeken, die 1945 aus Pommern floh, und Peter Karweck, der 1944 aus Ostpreußen flüchtete. Das Gespräch findet am Sonntag, dem 1. Juni, um 11 Uhr im Vortragssaal statt und wird von Museumsdirektor Stefan Zimmermann und Kuratorin Lea Finzel moderiert.




