Cybersecurity im Fokus: Zweite VKU-Konferenz „Kommunal & Smart“ in Hamburg
Hamburg. Am 8. Oktober fand die zweite Auflage der VKU-Veranstaltung „Kommunal & Smart“ in Hamburg statt. Gastgeber des hybriden Formats war HAMBURG WASSER, und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bot ein hochkarätiges Vortragsprogramm, das sich auf die Cybersecurity in der Kommunalwirtschaft konzentrierte. Der VKU vertritt die Interessen von über 1.550 kommunalen Unternehmen in Deutschland, die vor allem in der Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Abfallentsorgung und Telekommunikation tätig sind.
Cybersecurity als zentrales Thema
Die Veranstaltung wurde von Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Freien und Hansestadt Hamburg, sowie Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU, eröffnet. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie kommunale Unternehmen sich gegen die zunehmenden Bedrohungen durch Cyberkriminalität schützen können. Liebing betonte die Bedeutung des Schutzes kritischer Infrastrukturen, da kommunale Unternehmen für die Versorgungssicherheit eine Schlüsselrolle spielen. Insbesondere verwies er auf das NIS2-Umsetzungsgesetz, dessen Regelungen die Cybersicherheit verschärfen sollen. „Es ist entscheidend, dass Unternehmen Klarheit über die neuen gesetzlichen Vorgaben erhalten, da die Umsetzung in Deutschland bereits hinter der Frist liegt“, erklärte Liebing.
HAMBURG WASSER als Vorbild
Florian Glor, Bereichsleiter für digitales Informationsmanagement bei HAMBURG WASSER, erläuterte die Fortschritte seines Unternehmens in der Cybersicherheit. Seit fast einem Jahrzehnt erhöhe der Versorger kontinuierlich seine Sicherheitsvorkehrungen und habe in den letzten zwei Jahren ein Cybersecurity-Team aufgebaut. Die Herausforderung bestünde jedoch nicht nur darin, neue Fachkräfte zu gewinnen, sondern auch darin, die Dringlichkeit des Themas innerhalb der Organisation klar zu kommunizieren. In den kommenden Jahren plant HAMBURG WASSER, die Cybersicherheitsmaßnahmen gemäß dem NIS2-Gesetz weiter auszubauen.
Angriffe auf kommunale Einrichtungen nehmen zu
Mario Bauschke, Leiter Compliance bei der Deutschen Kreditbank AG, unterstrich, dass sowohl die Zahl als auch die Komplexität von Cyberangriffen auf kommunale Einrichtungen zugenommen haben. Für Betreiber kritischer Infrastrukturen sei es daher unerlässlich, sich regelmäßig über neue Angriffsmethoden und Schutzmaßnahmen zu informieren. Die DKB arbeitet mit etwa der Hälfte aller Stadtwerke in Deutschland zusammen und unterstützt diese in Fragen der Cybersicherheit.
Best-Practice-Beispiele und Ausblick
Experten der Stadtreinigung Hamburg, der Enercity AG und des Kompetenzzentrums digitale Wasserwirtschaft NRW präsentierten praxisnahe Ansätze zur Verbesserung der IT-Sicherheit in ihren Betrieben. Dabei stand die konsequente Sensibilisierung der Mitarbeitenden im Mittelpunkt, um die Bedeutung von Cybersicherheit dauerhaft im Unternehmen zu verankern.
Die nächste „Kommunal & Smart“-Veranstaltung ist bereits für Herbst 2025 in Planung und verspricht erneut einen umfassenden Austausch zu aktuellen Themen der kommunalen Versorgungswirtschaft.