Bericht von der Ortsbrandmeister-Dienstversammlung in Jesteburg
Jesteburg. Am vergangenen Samstag fand in der Jesteburger Schützenhalle die jährliche Versammlung der Orts-, Gemeinde- und Stadtbrandmeister des Landkreises Harburg statt. Kreisbrandmeister Volker Bellmann freute sich, dass zahlreiche Gäste von Polizei, Rettungsdienst, THW und aus der Kreisverwaltung sowie die Kreisbrandmeister der Nachbarlandkreise seiner Einladung nach Jesteburg gefolgt waren. Auch Landrat Rainer Rempe sowie Regierungsbrandmeister Uwe Quante waren in den Ort am Rand der Heide gekommen.
In seinem Jahresbericht blickte er auf ein äußerst einsatzreiches Jahr zurück. Mit 5174 Einsätzen haben sich die Zahlen gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Geschuldet war dies vor allen Dingen den Unwettern, die im letzten Jahr das Kreisgebiet heimgesucht haben wie der stellvertretende Kreisbrandmeister Sven Wolkau erläuterte. Aber auch die Zahl der Brandeinsätze ist gegenüber 2021 um 420 gestiegen. Kreisbrandmeister Bellmann hob hervor, dass sich die Einrichtung der Kommunalen Einsatzleitungen (KEL) in den zwölf Städten und Gemeinden des Landkreises vollauf bewährt habe. Seien bei früheren Unwetterlagen regelmäßig die Alarmierungen und der Funkverkehr zusammengebrochen, konnte im vergangenen Jahr dank der Entlastung der Rettungsleitstelle durch die 12 Kommunalen Einsatzleitungen alle Einsätze zeitnah kommuniziert und abgearbeitet werden. Er betonte, dass alle Feuerwehren des Landkreises unverzichtbar sind. Ohne die flächendeckende Verfügbarkeit von Material und Personal wäre das öffentliche Leben während der Unwetter zum Erliegen gekommen.
In Sachen Ausbildung zeigt sich zurzeit ein gespaltenes Bild. Die Kreisausbildung an der FTZ in Hittfeld läuft hervorragend. Die 75 ehrenamtlichen Ausbilder konnten im vergangenen Jahr fast 74% der angeforderten Lehrgänge anbieten. Im Bereich des Truppmann-Lehrgangs Teil 1, dem Grundlehrgang für neue Feuerwehrleute, liegt die Quote sogar bei 100%. Hier richtete er einen großen Dank an Kreisausbildungsleiter Ralf vom Lehn aus Egestorf und seinen Stellvertreter Michael Gade aus Winsen. Anschließend ernannte er Andreas Kallmeier aus Otter zum 2. Stellvertretenden Kreisausbildungsleiter.
Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei der Ausbildung auf Landesebene. Kreisbrandmeister Bellmann wiederholte hier seine deutliche Kritik an der Akademie im Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK). „Das NLBK ist zurzeit nur noch ein NLK, da der Brandschutz augenscheinlich nur noch eine untergeordnete Rolle spielt“, so der Kreisbrandmeister. Die Zahl der zugewiesenen Lehrgänge an die Feuerwehren des Landkreises hat sich nahezu halbiert.
Abschließend bedankte sich Kreisbrandmeister Bellmann bei allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz im vergangenen Jahr. Er betonte nochmals, wie wichtig es sei, dass sich alle Feuerwehren des Landkreises Harburg als Einheit präsentieren und zusammenarbeiten. Nur so könne man auch zukünftig den Anforderungen an die Feuerwehr gerecht werden. Die Versammlung endete mit einem gemeinsamen Essen und gemütlichem Beisammensein.