Werbung auf Suederelbe24.de buchen und mehr als 1.350.000 Seitenaufrufe nutzen!

Nur einen Klick entfernt!
Kolumnen

An die politischen Schlafwandler: Bauen, bauen, bauen, aber zackig!

Hamburg, 29.06.2025. Meinungsbeitrag von Andreas Scharnberg. Wohnen ist kein Geschäftsmodell, sondern ein Grundrecht – und trotzdem herrscht in Deutschland akuter Wohnungsmangel. Der eigentliche Skandal liegt nicht darin, dass Bürgergeldempfänger ihre Miete bezahlt bekommen, sondern dass der Staat es versäumt hat, genügend Wohnraum für alle zu schaffen. Die Folge: explodierende Mieten, ungleiche Belastungen und ein System, das arbeitende Menschen immer stärker unter Druck setzt. Immer mehr Geld muss für die Miete aufgewendet werden und fehlt an allen anderen Ecken und Enden.

Investieren statt verwalten

Anstatt Milliarden (geschätzt, da Werte nicht statistisch erfasst werden: in Deutschland ca. 10-15 Milliarden, in Hamburg ca. 1 Milliard Euro nur für Mietezahlungen) in Mehrauszahlungen an Leistungsempfänger zu stecken, muss der Staat endlich selbst bauen – konsequent und unbürokratisch. Ob Immobiliengesellschaften oder Baukolonnen in Eigenregie: Wir brauchen Wohnungen, und zwar jetzt. Städte und Kommunen müssen mehr Bauland ausweisen, Genehmigungsverfahren beschleunigen und Förderprogramme gezielt auf Neubau ausrichten. Der soziale Wohnungsbau darf keine Fußnote bleiben, sondern muss Staatsauftrag werden.

Wohnungsnot in Hamburg – Zahlen mahnen

Die Situation in Hamburg macht deutlich, wie dramatisch die Lage ist: Rund 38 090 Menschen sind aktuell wohnungslos, und etwa 16 000 haben mit einem Dringlichkeitsnachweis bereits Anspruch auf eine Wohnung, stehen kurz vor der Obdachlosigkeit. Diese Zahlen sind seit 2019 drastisch gestiegen. Allein die Zahl der institutionell untergebrachten Wohnungslosen wuchs um über 60 Prozent. Immer mehr Menschen leben zudem verdeckt bei Freunden oder auf der Straße. Diese Entwicklung ist ein Weckruf: Ohne massiven Neubau wird sich an der Wohnungsnot nichts ändern.

Markt entlasten, Strompreis senken

Ein ausgeglichener Wohnungsmarkt reguliert sich über Angebot und Nachfrage – das ist keine neoliberale Floskel, sondern wirtschaftliche Realität. Wenn ausreichend Wohnungen zur Verfügung stehen, sinken die Mieten automatisch. Das entlastet nicht nur Haushalte mit geringem Einkommen, sondern auch die öffentlichen Kassen. Genauso gilt: Wer verspricht, Strompreise zu senken, darf nicht nur die Industrie entlasten. Auch Privathaushalte haben Anspruch auf bezahlbare Energie. Alles andere untergräbt das Vertrauen in die Politik und verstärkt die soziale Schieflage. Wer jetzt baut und die Energiekosten senkt, senkt morgen die Sozialausgaben – und sorgt langfristig für finanzielle Stabilität.

Und fast ganz nebenbei auch für politische…

Zeige mehr

Ähnliche Artikel

2 Kommentare

  1. Die Frage ist doch, wer das politisch durchsetzen will und was dazu nötig ist. Unsere (Bundes-) Politiker würde ich diesbezüglich nicht Schlafwandler nennen, sondern Schnarchlappen mit Mission. Ein großer Teil aller Verordnungen und Vorschriften schützen wirtschaftliche Einzelinteressen.
    Die Bundes-SPD sucht gerade ein neues Profil. Die Lösung wäre relativ einfach: Schickt euren „Seeheimer Kreis“ nach Seeheim, das liegt im Süden von Namibia! Dann kann man vielleicht wieder sozial orientierte Politik machen. Wenn jemand heute in Niedersachsen ein Haus baut, muss jeder Mauerstein genehmigt werden. Will er das gleiche Haus in Hamburg bauen, geht der ganze Genehmigungszirkus von vorne los.
    Für die Geschwindigkeit gibt es die Idee vom modularen Bauen, d.h., dass z.B. Wände, Badezimmer und Küchen industriell vorgefertigt und vor Ort nur noch zusammengestöpselt werden. Wo ist die Initiative?

  2. Der erste Satz bringt es auf den Punkt. Leider ist Wohnen in Deutschland aber ein Geschäftsmodel, so wie Krankheit, Fernmeldewesen und Verkehr (Logistik) auch. Da geht es nur um Rendite – nicht um Bedarfsdeckung. Es steht auch viel Wohnraum ungenutzt rum. Aus Spektulationsgründen, oder weil es reiche Menschen gibt, die übermässig viel Wohnraum beanspruchen aber gar nicht nutzen können. Deren Wohnraum ist der Privatjet!

    Woher das Geld für die Mieten kommt, ist dem Unternehmen egal. Vom Staat? Umso besser. Die Kohle ist sicher.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert