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Seevetal

Empörung in Seevetal: CDU-Politiker nutzt NS-belasteten Satz „Arbeit macht frei“ auf Facebook

Seevetal – Ein Facebook-Kommentar des CDU-Kommunalpolitikers Marco Walczak aus Meckelfeld sorgt derzeit für breite Empörung. Unter einem Beitrag der Partei „Die Linke Niedersachsen“ zum Thema Grundsicherung schrieb Walczak den historisch belasteten Satz „Arbeit macht frei“ – eine Formulierung, die untrennbar mit der NS-Diktatur und den Toraufschriften mehrerer Konzentrationslager verbunden ist.

Walczak weist Vorwurf bewusster Provokation zurück

Zuerst berichtete seevetal-aktuell.de über den Vorfall. Der CDU-Politiker verneinte gegenüber den Kollegen einen Zusammenhang zum NS-Regime und erklärte, „…dass arbeitende Menschen keine Sanktionen zu befürchten haben und somit frei in ihren Entscheidungen sind“. Der Beitrag, der inzwischen gelöscht wurde, hatte in sozialen Netzwerken zahlreiche empörte Reaktionen ausgelöst.

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Auf Anfrage von Suederelbe24.de antwortete Walczak bisher nicht. Der Vorsitzende der CDU Seevetal, André Bock und der Vorsitzendes des CDU Gemeindeverband Seevetal, Markus Warnke, distanzieren sich deutlich und prüfen Maßnahmen gegen das Mitglied: „Die getätigte Aussage ist vollkommen inakzeptabel und wir distanzieren uns auf das Schärfste davon. Die Unionsverbände in Seevetal und im Landkreis Harburg werden jetzt über Maßnahmen gemäß unserer Parteisatzung beraten und dann das weitere Vorgehen beschließen.“

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Die Nationalsozialisten übernahmen den Spruch, der 1873 als Titel eines Romans von Lorenz Diefenbach die bürgerlich-moralische Vorstellung über gesellschaftliche Anerkennung den Wert der Arbeit besprach und installierten ihn ab 1933 über die Eingänge mehrerer Konzentrationslager – etwa in Dachau, Sachsenhausen, Gross-Rosen und besonders berüchtigt in Auschwitz. Dort wurde der Satz zu einer zynischen Lüge: Statt Freiheit erwarteten die Häftlinge Zwangsarbeit, Hunger, Folter und in Millionen Fällen der Tod. Die Inschrift „Arbeit macht frei“ über dem Lagertor in Auschwitz war Teil der perfiden Propaganda, mit der die SS den Vernichtungscharakter der Lager verschleierte. Für viele Opfer wurde der Satz zum Symbol der nationalsozialistischen Grausamkeit, da er die Idee von „Freiheit durch Arbeit“ in ihr Gegenteil verkehrte.

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