Kolumnen

Meinungsbeitrag: Zwischen Alltag und Alarm: Wie die neue Welt unsere Sinne schärft und den Frieden zerbrechlich macht

Hamburg – Es ist, als hätte sich die Welt leise verschoben. Ein Schritt durch die Innenstadt reicht, um es zu spüren. Der Blick schweift nicht mehr nur zu Schaufenstern, sondern sucht unbewusst nach Ausgängen, nach Lücken, nach Sicherheit. Wachsamkeit ist zu einem ständigen Begleiter geworden, so selbstverständlich wie das Atmen.

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Geräusche, die schwerer wiegen als früher

Früher war ein Knall in der Ferne Anlass für Neugier oder ein Schulterzucken. Heute fährt man zusammen. Flugzeuggeräusche, Sirenen, laute Stimmen in der Menge – sie alle tragen eine Schwere, die uns erinnert, dass die Welt brüchiger geworden ist. Es sind keine abstrakten Nachrichten mehr, sondern Empfindungen im Alltag, die sich wie feine Risse durch unser Bewusstsein ziehen.

Am Meer, wo die Ruhe keine Ruhe mehr ist

Selbst am Ostseestrand, wo das Auge eigentlich Weite sucht und die Seele Frieden, rücken graue Silhouetten ins Bild. Kriegsschiffe, die wie stumme Mahner am Horizont stehen, verändern den Blick auf das Meer. Was früher endlose Freiheit war, wirkt heute wie eine Bühne für das Unausgesprochene: die Erinnerung daran, dass der Frieden, in dem wir leben, verletzlich ist.

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Und so gehen wir weiter, Schritt für Schritt, mit offeneren Augen, lauschenderen Ohren und schwererem Herzen. Nicht weil wir wollen, sondern weil diese neue Welt es uns abverlangt. Zwischen Alltag und Alarm bleibt die Sehnsucht nach dem Leichten, das uns einmal selbstverständlich war.

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Ein Kommentar

  1. Geht mir nicht so- oder sagen wir mal, auf anderer Ebene. Terror- und Kriegsgefahren scheinen mir immer noch abstrakt. Meine tägliche Besorgnis ist die Klimakrise und die Diskrepanz zwischen dem was nötig wäre und dem, was getan oder vielmehr nicht getan wird. Da schwanke ich nur noch zwischen Empörung und Resignation. Wenn sich nicht alles ändert, wird nichts bleiben wie es ist. Es ändert sich aber nichts, dafür sorgen schon die konservativen bis rechtsgerichteten Kreise… bis wir mit Bezugsmarken in der Hand in der Schlange vor der Lebensmittelausgabe stehen und uns fragen, wie es so weit kommen konnte. Ich wohl nicht, aber meine Enkel. Die tun mir jetzt schon Leid.

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