BUND warnt vor Verwechslungsgefahr: Wildkatzen-Nachwuchs im Wald lassen
Hamburg. Die Wildkatze breitet sich in Deutschland weiter aus und es gibt zwischen 6000 und 8000 Tiere in unseren heimischen Wäldern. Obwohl die Europäische Wildkatze immer noch als gefährdete Art eingestuft wird, scheint sie vielen menschlichen Bedrohungen zu trotzen. Allerdings kommt es oft vor, dass Wildkatzen-Nachwuchs versehentlich mit Hauskätzchen verwechselt und mitgenommen wird. Das neue BUND-Projekt „Vorsicht Wildkatze“ klärt über diese Verwechslungsgefahr auf und bietet Nothilfe an, falls eine Wildkatze aus dem Wald entnommen wurde.
Während der Corona-Pandemie haben immer mehr Menschen die heimische Natur entdeckt und machen mehr Spaziergänge in den Wäldern. Dies erhöht die Chancen einer zufälligen Begegnung mit Wildkatzenjungen im Wald. Allerdings drohen den vermeintlich herrenlosen Kätzchen bei einer Mitnahme viele Gefahren, wie Durchfall und Ansteckungsgefahr mit diversen Katzenkrankheiten, die oft tödlich enden können. Die Haltung von Wildkatzen in Privathaushalten ist verboten und die Tiere müssen in Wildtierauffangstationen untergebracht werden.
Um Verwechslungen zu vermeiden, zeigt der BUND kurze Videos und Infomaterialien, die die wichtigsten Unterschiede zwischen Wild- und Hauskatzen aufzeigen. Gleichzeitig ruft der BUND mit Plakaten in Wildkatzenregionen und durch Freiwillige vor Ort dazu auf, graugetigerte Katzenjunge im Wald zu lassen. Falls eine Wildkatze dennoch versehentlich mitgenommen wurde, bietet der BUND einen ausführlichen Handlungsleitfaden an und hat ein Notfalltelefon eingerichtet. Der BUND empfiehlt, scheinbar verlassene graugetigerte Kätzchen im Wald vor Ort zu lassen und nach etwa sechs bis zwölf Stunden zu prüfen, ob die Kätzchen noch da sind. Wenn ja, sollte das Notfalltelefon angerufen werden.