Tag der Zivilcourage: „Stoppen Sie digitalen Hass!“
Landkreis Harburg. Der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, ruft am „Tag der Zivilcourage“ am 19. September 2024 dazu auf, nicht nur im analogen, sondern auch im digitalen Raum mutig einzugreifen. Unter dem Motto „Stoppen Sie digitalen Hass!“ möchte die Organisation auf die zunehmende Bedrohung durch hasserfüllte Kommentare, Beleidigungen und Gewaltandrohungen in sozialen Medien aufmerksam machen.
„Wir dürfen bei solchen Kommentaren nicht wegschauen, sondern müssen uns für Betroffene einsetzen“, erklärt Vera Theelen, Außenstellenleiterin des WEISSEN RINGS im Landkreis Harburg. Digitale Zivilcourage ist laut Theelen genauso wichtig wie das Eingreifen bei Übergriffen im öffentlichen Raum. „Hasskommentare dürfen nicht unkommentiert bleiben. Wer schweigt, stärkt die Hetzer. Es ist wichtig, sich klar gegen solche Beiträge zu positionieren.“
Eine aktuelle Befragung des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz zeigt: Jede zweite Person traut sich aus Angst vor digitaler Gewalt nicht mehr, sich frei im Internet zu äußern. Fast ebenso viele wurden bereits online beleidigt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark digitale Gewalt das soziale Miteinander beeinflusst und wie wichtig es ist, dagegen aktiv vorzugehen.
Wer gegen digitale Hetze vorgehen möchte, sollte sich jedoch immer sachlich und deeskalierend äußern. „Wichtig ist, auf Beleidigungen oder Hass nicht mit weiteren Beleidigungen zu reagieren, sondern mit Ruhe und Freundlichkeit“, rät Theelen. Alternativ können problematische Inhalte auf den Plattformen gemeldet oder bei strafrechtlichen Verstößen zur Anzeige gebracht werden.
Theelen ruft zudem dazu auf, die eigenen Sicherheitsvorkehrungen im Netz zu überprüfen: „Starke Passwörter und der Schutz der eigenen Privatsphäre sind wichtige Maßnahmen, um sich vor digitaler Gewalt zu schützen.“
Der WEISSE RING im Landkreis Harburg ist unter der Telefonnummer (04181) 201 89 20 oder mobil unter 0151 551 647 33 zu erreichen.
Diese Regeln können bei digitaler Zivilcourage helfen:
- Unterstütze das Opfer mit sachlicher und klarer Gegenrede.
- Nicht auf lange Diskussionen einlassen. Je mehr Kommentare ein Post bekommt, umso größer wird die Reichweite.
- Problematische Kommentare den Plattformen melden.
- Strafrechtliche Inhalte anzeigen.
- Für eigene Sicherheit sorgen mit starken Passwörtern und Privatsphäre-Einstellungen.
