SPD Neu Wulmstorf unterstützt Anti-Gewalt-Tag am 25. November
Neu Wulmstorf, 11.11.2025. Gewalt gegen Frauen ist eine der weltweit am meisten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen, die oft unbemerkt und direkt vor unserer Tür stattfindet. Sie kann jede Frau treffen, in jedem Land und jeder sozialen Schicht. Häufig erfolgt die Gewalt im häuslichen Umfeld, wobei sich das Spektrum von Belästigung und Stalking bis zu schwerwiegenden Verbrechen wie häuslicher Gewalt und Mord erstreckt. Laut Bundeskriminalamt ist jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal im Leben von körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen. Besonders betroffen sind Frauen mit Behinderung. Die Zahl der gemeldeten Fälle von Partnerschaftsgewalt stieg laut dem „Lagebild Häusliche Gewalt“ des BKA im Juni 2024 erneut um über sechs Prozent. Fast 80 Prozent der Opfer sind weiblich, während über drei Viertel der Täter Männer sind. Unterstützung finden Betroffene über das bundesweite Hilfetelefon unter 116 016, das in 18 Sprachen und rund um die Uhr Beratung anbietet und seit 2013 fast 450.000mal kontaktiert wurde.
Am 25. November, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, ruft die SPD im Landkreis Harburg, darunter die Frauen der SPD Neu Wulmstorf, zur Solidarität auf und nimmt an Anti-Gewalt-Aktionen teil. Petra Andersen, Vorsitzende der SPD-Fraktion in Neu Wulmstorf, betont die dringende Notwendigkeit einer besseren Unterstützung für Gewaltbetroffene im Landkreis. Trotz der Bereitstellung von Wohnungen für Frauen, die nach ihrem Aufenthalt in Frauenhäusern eine Anschlussunterbringung benötigen, reichen die Hilfsangebote bei Weitem nicht aus. In Niedersachsen finden jährlich etwa 2.200 Frauen und 2.000 Kinder Schutz in den 45 Frauenhäusern des Landes, doch in fünf Landkreisen gibt es überhaupt keine solchen Einrichtungen. Auch der Landkreis Harburg stellt mit einem Frauenhaus, das acht Plätze für Frauen und Kinder bietet, nur eine sehr begrenzte Versorgung zur Verfügung. Andersen führt dies auf die unzureichende Finanzierung und die freiwillige kommunale Leistung in Niedersachsen zurück, die bei knappen Haushaltsmitteln kaum Spielraum für Verbesserungen lässt.
Zusätzlich zur Teilnahme an den Anti-Gewalt-Aktionen hat die SPD Neu Wulmstorf eine Gesprächsveranstaltung mit der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Leni Breymaier, organisiert, die am 15. November um 19 Uhr im Courage-Familienzentrum in Neu Wulmstorf stattfinden wird. Eingeladen sind alle Interessierten, um über die strukturellen Defizite in der Finanzierung und mögliche Lösungsansätze zu diskutieren. Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler, die sich seit langem für eine verbesserte Frauenhaus-Versorgung einsetzt, unterstützt die Forderung nach einer bundesweiten Regelung, die eine einheitliche und verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen soll.