Schockanruf endet in Festnahme: 70-jährige Neu Wulmstorferin Opfer von skrupellosem Betrugsversuch
Neu Wulmstorf. Am gestrigen Mittwoch ist es zwischen 12:30 und 14:30 Uhr zu einem sogenannten „Schockanruf“ gekommen an dessen Ende die Festnahme eines Mannes stand, der als Geldbote eingesetzt war. Gegen 12:30 Uhr erhielt eine 70-jährige Neu Wulmstorferin einen Anruf mit unterdrückter Rufnummer. Die Anruferin teilte mit, dass die Tochter der 70-Jährigen einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Bei diesem sei eine Mutter und ihr Kind verstorben. Die Tochter könne nur durch die Zahlung von 125.000 Euro von der Haft verschont werden. Die Geschädigte gab an, nur 20.000 Euro im Schließfach der Bank zu haben. Die Anruferin forderte die Geschädigte auf das Geld zu holen. Weiterhin solle sie ständig Kontakt zu der Anruferin haben und solle das Gespräch nicht beenden.
In der Bank kam ihr der Abholvorgang dann seltsam vor, sie nahm unauffällig Kontakt mit einen aufmerksamen Angestellten auf und dieser informierte dann umgehend die Polizei. Sofort wurden Einsatzkräfte in Zivil für eine entsprechende Observation entsandt. Nachdem die Geldübergabe zuerst am Rathaus in Neu Wulmstorf erfolgen sollte, wurde die Geschädigte dann aufgefordert nach Buxtehude in die Bahnhofstraße zu fahren. Hier sollte sie das Geld an einen Herrn übergeben. Dort angekommen, trat nach mehreren Minuten ein unbekannter Mann an sie heran und stellte sich als der Abholer vor.
Als die Übergabe erfolgen sollte, wurde die Person durch die Zivilkräfte aus Neu Wulmstorf und Hamburg festgenommen. Der 28-jährige Mann aus Polen ohne festen Wohnsitz in Deutschland wurde zunächst in den Gewahrsam des Polizeikommissariats Buxtehude eingeliefert und musste sich dort erkennungsdienstlichen Maßnahmen und ersten Vernehmungen unterziehen.
Der Beschuldigte wurde am heutigen Vormittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade im Rahmen eines beschleunigten Gerichtsverfahrens zu einer Freiheitsstraße von 10 Monaten ausgesetzt auf 3 Jahre Bewährung verurteilt. Nach Abschluss der polizeilichen und gerichtlichen Maßnahmen kam er unter diesen Voraussetzungen wieder auf freien Fuß. Die Ermittlungen gegen mögliche Hintermänner dauern weiter an.