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Vorsicht Betrug

Netzwerk gegen häusliche Gewalt: Wohnungssuche als großes Problem identifiziert

Stade. Landkreis Stade. Das diesjährige Treffen des „Netzwerks gegen häusliche Gewalt im Landkreis Stade“ stand im Zeichen zukünftiger Aktionen, neuer Angebote und eines informativen Austauschs. Die Einladung dazu erfolgte durch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stade, Elena Knoop. Mehr als 30 Teilnehmende von verschiedenen Einrichtungen und Institutionen wurden erneut daran erinnert, wie essenziell ihre Arbeit ist.

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Ein zentraler Aspekt bleibt die fortlaufende Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema häusliche Gewalt. Trotz der weitverbreiteten Prävalenz dieses Problems wird es oft noch tabuisiert. Dies soll sich durch gezielte Aktionen und Projekte ändern, wie etwa die bekannte Tütenaktion während der „Orange Days“ Ende November oder die Teilnahme am Lauf- und Musikfestival in Harsefeld im Juni. „Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen, aufzuklären und Betroffene zu ermutigen, Hilfe zu suchen“, erklärt Elena Knoop.

Die Statistik verdeutlicht die Dringlichkeit dieser Bemühungen: Jede vierte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt in ihrer Beziehung, was mehr als zwölf Millionen Frauen betrifft. Daher gewinnt die Netzwerkarbeit, wie sie im Stader Kreishaus stattfand, zunehmend an Bedeutung. Unter den Teilnehmenden waren hauptamtliche und ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stade sowie Vertreterinnen und Vertreter der AWO-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS), des Stader Frauenhauses, der Polizei, der Jugendämter und der Justiz.

Die erschreckenden Zahlen der BISS verdeutlichen die Präsenz häuslicher Gewalt im Landkreis Stade: Im vergangenen Jahr wurden 522 Fälle bearbeitet, wobei in 86 Prozent der Fälle die Täter männlich waren. Es wurden 460 Beratungsgespräche geführt, und 565 Kinder waren Zeugen der Gewalt. Eine der größten Herausforderungen bei der Beratungsarbeit bleibt die Wohnungssuche, wie Renate Winkel, Leiterin der BISS, berichtet: „Die betroffenen Frauen möchten sich trennen, finden jedoch keine neue Unterkunft.“ Manche Opfer bleiben aus Angst vor Obdachlosigkeit sogar bei ihren Peinigern.

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Das Stader Frauenhaus bietet zwar geschützten Wohnraum, doch auch hier ist die Kapazität begrenzt, wie Hanne Rathjens, Leiterin des Frauenhauses, betont: „Die Auslastung betrug im vergangenen Jahr knapp 96 Prozent und liegt somit bereits im vierten Jahr in Folge über 90 Prozent.“ Abhilfe soll das neue Schutz- und Beratungszentrum für Frauen schaffen, das in wenigen Wochen eröffnet wird. „Wohnungsnot darf nicht als Grund dienen, bei einem gewalttätigen Partner zu bleiben“, unterstreicht Hanne Rathjens.

Die Arbeitsgruppen (AGs) des Netzwerks haben in den vergangenen Monaten bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt und weitere geplant. Verschiedene Netzwerkteilnehmende arbeiten in AGs wie Schulische Prävention, Migration und Täterarbeit zusammen, um noch mehr Betroffenen zu helfen, die Präventionsarbeit auszubauen und für das Thema häusliche Gewalt zu sensibilisieren. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen darf nicht toleriert werden. Aus diesem Grund arbeiten wir gemeinsam im Netzwerk“, so Elena Knoop.

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