Kokain in Bananenattrappen: Prozess um Rauschgiftschmuggel vor dem Landgericht Hamburg
Hamburg, 27.03.2025 – Ab Dienstag, den 01. April 2025 um 10 Uhr, beginnt vor der Großen Strafkammer 16 des Landgerichts Hamburg ein aufsehenerregender Prozess wegen bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Die Hauptangeklagten, B. (37) und J. (50), sollen im großen Stil Kokain aus Südamerika nach Deutschland eingeführt haben – versteckt in Containern mit Bananen aus Ecuador.
1000 Kilo Kokain und ein geplatzter Plan in Neu Wulmstorf
Spätestens im Mai 2023 soll B. gemeinsam mit zwei bislang gesondert verfolgten Komplizen ein kriminelles Netzwerk gebildet haben, das im Auftrag unbekannter Hinterleute aus Südamerika operierte. Ziel: der Transport und die Weiterverteilung von Kokain, das über den Hamburger Hafen in Containern eingeschleust wurde. Am 07. April 2024 kam ein Container mit Bananen in Hamburg an – darin versteckt: 1000 Kilogramm Kokain in Blockform sowie weitere 244 Kilogramm, getarnt in täuschend echten Keramik-Bananenattrappen.
Der Versuch, diesen Container in eine Lagerhalle nach Neu Wulmstorf zu verbringen, scheiterte. Die Drogenladung wurde stattdessen am 04. Juli 2024 durch den Zoll entdeckt und beschlagnahmt.
Zweiter Container landet in Polen – 1269 Kilo sichergestellt
Ein weiterer Container, der am 08. April 2024 durch ein Tatbeteiligten nach Halstenbek transportiert wurde, soll dort teilweise entladen worden sein. Dabei verluden B. und weitere Komplizen rund 1000 Kilogramm Kokain in einen Transporter, der schließlich nach Polen gebracht wurde. Dort stellte die Polizei die Ladung am 11. April 2024 sicher.
Am 03. Juli 2024 traf ein dritter Container mit 1269 Kilogramm Kokain am Hamburger Terminal ein. Trotz erheblicher Bemühungen der Gruppe um B. und logistischer Unterstützung durch den Mitangeklagten J. gelang es auch hier nicht, die Drogen zu bergen. Die Ermittlungen führten schließlich zur Anklage gegen beide Männer.
Der Prozess beginnt am 01. April 2025 im Strafjustizgebäude am Sievekingplatz in Hamburg und wird voraussichtlich mehrere Verhandlungstage umfassen.