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Umwelt

„Klaar Kimming“ für Kiebitz, Rotschenkel und Knäkente im Wiesenvogelgebiet Bullenbruch

Stade. Im Bullenbruch, einem 640 Hektar großen Wiesenvogelgebiet bei Horneburg, breitet sich von Frühling bis Sommer das Trillern und Flöten bedrohter Wiesenvögel wie Kiebitz, Rotschenkel und Bekassine aus. Diese Vögel finden auf den feuchten Wiesen und Weiden ideale Brutbedingungen und reichlich Nahrung für ihren Nachwuchs. Doch um die Wiesenvögel vor ihren Feinden wie Füchsen, Marderhunden und Rabenkrähen zu schützen, beginnt im Oktober die Entfernung von Gehölzen im Gebiet. „Wiesenvögel nisten am Boden und meiden Zonen mit Büschen und Bäumen, wo viele ihrer Feinde leben“, erklärt Biologe Henning Kunze von der „Karl-Kaus-Stiftung für Tier und Natur“. Die Stiftung hat das Gebiet seit 2020 unter ihre Obhut genommen.

Kunze berichtet, dass aktuelle Kartierungen zeigen, wie stark Gehölze den Lebensraum der Wiesenvögel einschränken. „Die Entfernung der Bäume erfolgt nach einem Konzept, das nicht nur den Vogelschutz, sondern auch das Landschaftsbild im Blick hat“, betont er. Neue Gehölze sollen stattdessen an den Randbereichen des Bullenbruchs als Pufferzonen entwickelt werden, um gleichzeitig den Lärm von Autobahn und Kreisstraße zu mindern.

Die Maßnahmen sind mit landwirtschaftlichen und jagdlichen Pächtern abgestimmt und sollen das ursprüngliche Landschaftsbild der baumlosen Moorlandschaft wiederherstellen. „Historische Karten belegen, dass der Bullenbruch seit Jahrhunderten weitgehend baumfrei war“, sagt Kunze. Dr. Uwe Andreas, Leiter des Naturschutzes im Landkreis Stade, ergänzt: „Dank der bisherigen Maßnahmen ist das Gebiet bereits jetzt ein national bedeutendes Brutgebiet für Kiebitze, Rotschenkel, Bekassinen, Löffelenten und Knäkenten.“

Zusätzlich bietet die Stiftung seit 2023 einen kooperativen Gelege- und Kükenschutz auf Privatflächen an, der von den landwirtschaftlichen Betrieben gut angenommen wird. Spaziergänger und Radfahrer werden gebeten, die Natur zu respektieren, Wege nicht zu verlassen und Hunde angeleint zu führen, um die empfindlichen Brutgebiete der Vögel nicht zu stören.

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