Kein Scherz: Polizei Stade startet digitale Vernehmung als Pilotprojekt
Stade, 28.03.2025 – Ab dem 1. April 2025 testet die Polizeiinspektion Stade als erste Dienststelle in Niedersachsen ein innovatives Verfahren zur Onlinevernehmung per Videokonferenz. Bis zum 30. September 2025 läuft die Pilotphase, in der untersucht wird, wie digitale Befragungen die Polizeiarbeit vereinfachen und gleichzeitig den Beteiligten mehr Flexibilität bieten.
Onlinevernehmung bietet enorme Vorteile im Alltag
Vernehmungen sind ein fester Bestandteil polizeilicher Ermittlungen. Bislang bedeutete dies für viele Bürger lange Anfahrtswege, hohe Zeitaufwände und Koordinationsprobleme. Mit dem neuen System der Onlinevernehmung will die Polizeiinspektion Stade genau hier ansetzen. Statt einer persönlichen Anwesenheit können Zeugen, Beschuldigte, Rechtsbeistände und Behördenvertreter bequem per Videokonferenz teilnehmen. Die digitale Alternative spart nicht nur Fahrtkosten, sondern ermöglicht auch eine effizientere Zusammenarbeit über räumliche Distanzen hinweg.
Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Digitalisierungsprozesses innerhalb der Polizeidirektion Lüneburg, zu der auch Stade gehört. Die technische Umsetzung erfolgt datenschutzkonform und unter Berücksichtigung aller rechtlichen Rahmenbedingungen. Wichtig dabei: Die Polizei fragt im Rahmen einer Onlinevernehmung niemals sensible Daten wie PIN- oder TAN-Nummern ab.
Ersteinsätze bei einfacher bis mittlerer Kriminalität
Die neue Vernehmungsform wird zunächst bei Delikten der einfachen bis mittleren Kriminalität eingesetzt. Dazu gehören unter anderem Unfallflucht, Diebstahl, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Alle digitalen Vernehmungen werden so durchgeführt, dass sie dem Standard einer klassischen Vernehmung in Präsenz in nichts nachstehen. Die Polizeibeamtinnen und -beamten sorgen dafür, dass alle Beteiligten gleichermaßen fair behandelt werden.
Thomas Ring, Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg, sieht in dem Pilotprojekt einen Meilenstein: „Durch die Onlinevernehmung lassen sich Verfahren zügiger, kostengünstiger und effizienter bearbeiten. Gleichzeitig entlasten wir die Bürger, die eine Videokonferenz viel einfacher in ihren Alltag integrieren können.“