Harburger Gedenktage 2024: Wie Nationalsozialisten 1938 Harburg terrorisierten
Harburg, 24.10.2024. Vom 4. November bis zum 3. Dezember 2024 laden 21 Harburger Schulen, Kultureinrichtungen, politische und gesellschaftliche Organisationen sowie Vereine zu den Harburger Gedenktagen ein. Unter dem Motto „Erinnern für die Zukunft“ findet ein vielseitiges Programm statt, das die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachhält. Vorträge, Lesungen, Rundgänge, Workshops und Filmvorführungen prägen die Gedenktage, die so facettenreich wie der Bezirk selbst gestaltet sind.
Die Gedenktage gehen auf die antisemitischen Novemberpogrome im Deutschen Reich 1938 zurück, bei denen auch in Harburg jüdische Geschäfte zerstört und die Synagoge in der Eißendorfer Straße verwüstet wurden. Seit 1998 wird in Harburg mit den Gedenktagen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, aber auch der Widerstand und die lokalen Ereignisse dieser Zeit stehen im Fokus. Der Blick richtet sich jedoch nicht nur auf die Vergangenheit, sondern auch auf aktuelle Themen wie Rechtsextremismus, Diskriminierung und Verfolgung, Flucht und Vertreibung sowie den Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt.
Die Eröffnung der Gedenktage findet am 4. November um 19 Uhr im Stellwerk im Harburger Bahnhof statt. Dort wird in kurzen Programmblöcken, begleitet von Musik, das Veranstaltungsangebot vorgestellt. Am 10. November, dem Tag der zentralen Gedenkveranstaltung, beginnt um 15 Uhr ein Schweigemarsch vom Jüdischen Friedhof auf dem Schwarzenberg, wo vor 86 Jahren die Leichenhalle in Brand gesteckt wurde. Der Marsch führt weiter zum Mahnmal für die ehemalige Harburger Synagoge in der Eißendorfer Straße, um den Opfern der Novemberpogrome zu gedenken.
Ein detailliertes Veranstaltungsprogramm ist auf der Website der Geschichtswerkstatt Harburg e.V. abrufbar. Erstmals wird das Programm der Gedenktage nicht mehr zentral von der Initiative Gedenken in Harburg organisiert, sondern gemeinsam von den beteiligten Institutionen des Bezirks koordiniert.