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Elfjähriger stürzt fünf Meter tief in Lost-Place in Harburg – Ermittlungen laufen

Hamburg, 23.04.2025 – Ein schwerer Unfall hat sich am Mittwochnachmittag in einem bekannten Lost-Place in der Nartenstraße in Hamburg-Harburg ereignet. Ein elfjähriger Junge stürzte rund fünf Meter in die Tiefe, nachdem er durch ein Loch in der Bodenstruktur eingebrochen war. Die Feuerwehr rettete das verletzte Kind unter Notarztbegleitung und brachte es in ein Krankenhaus.

Unfall im verlassenen Industriegebäude – Kinder verschaffen sich Zutritt

Gegen 17.43 Uhr gelangten drei Kinder auf das Gelände des ehemaligen Gebäudes der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie, das seit Jahren leer steht und als Lost-Place vor allem bei Jugendlichen und Fotografen beliebt ist. Wie genau die Kinder den Zugang zu dem gesicherten Areal fanden, ist derzeit noch unklar. Der elfjährige Junge brach durch eine Schwachstelle im Boden ein und fiel mehrere Meter in die Tiefe. Seine beiden Begleiter reagierten vorbildlich: Sie alarmierten umgehend den Rettungsdienst und lotsten die Einsatzkräfte direkt zum Unfallort.

Retter schnell vor Ort – Kinder unter Schock

Nach Angaben des Feuerwehreinsatzleiters war das verletzte Kind ansprechbar, die genaue Schwere der Verletzungen ist jedoch noch nicht bekannt. Auch die beiden Freunde des Verunglückten wurden vorsorglich vom Rettungsdienst gesichtet. Körperlich blieben sie unverletzt, standen jedoch unter dem Eindruck des Geschehens. Die Polizei übergab die beiden Kinder bereits im Beisein ihrer Eltern.

Polizei untersucht Zugang zum Gelände – Weitere Jugendliche aus Gebäude geholt

Die Polizei hat die Ermittlungen zu den genauen Umständen des Unfalls aufgenommen. Besonders im Fokus steht dabei die Frage, wie die Kinder Zugang zu dem eigentlich gesicherten Gelände erhalten konnten. Im Verlauf des Einsatzes traf die Polizei auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes auf eine weitere Gruppe Jugendlicher und holte diese aus dem Gebäude. Das denkmalgeschützte Industriebauwerk ist wegen gefährlicher Nitrosamine, die aus der früheren Gummiproduktion stammen und sich im Mauerwerk festgesetzt haben, für geplante Bauprojekte bislang ungenutzt geblieben. Immer wieder war es in der Vergangenheit zu Bränden und illegalem Betreten des Gebäudes gekommen.

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8 Kommentare

  1. „Das denkmalgeschützte Industriebauwerk ist wegen gefährlicher Nitrosamine, die aus der früheren Gummiproduktion stammen und sich im Mauerwerk festgesetzt haben, für geplante Bauprojekte bislang ungenutzt geblieben.“

    Ein finsteres Kapitel in der Harburger Industriegeschichte. Das mit den Nitrosaminen war der Geschäftsleitung bekannt. Die Arbeiter bekamen am Tag einen halben Liter Milch, das sollte die Giftstoffe „aus dem Körper spülen“.
    Mein Vater hat einige Jahrzehnte bei der NYH gearbeitet und ist mit 62 Jahren verstorben. Als Jugendlicher habe ich noch gesehen, wie er mit Nierenkoliken vor Schmerzen ganz grau im Gesicht durch die Wohnung gekrochen ist.

    Man sollte eigentlich die Böden zwischen Veddel über Wilhelmsburg bis Harburg systematisch und flächendeckend auf Giftstoffe untersuchen. Anscheinend will gar keiner das so genau wissen. Trinkwasserbrunnen gibt es in dem Bereich meines Wissens nicht, und ich ahne, warum…

    Mein Schwiegervater erzählte, dass er als junger Chemielaborant in einem Wilhelmsburger Chemiebetrieb des öfteren den Auftrag hatte, den ein oder anderen Eimer missglückter Mischungen „hinten auf der Wiese“ zu entsorgen. Das waren mit Sicherheit keine Einzelfälle. Der Harburger Hafen war mal das am stärksten belastete Gewässer Hamburgs. Da sind 100 Jahre lang Schweinereinen gelaufen, die man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Aber die Gifte stecken immer noch im Boden, und da bleiben sie auch.

    1. Ohaaaa das ist aber mal was. Das war mir noch völlig unklar, dass es sowas hier in unserer Nähe gegeben hat. Schrecklich. Vielen Dank für ihre Mitteilung 🙏🏻

        1. Hallo Noel,
          da hatte dein Freund noch Glück im Unglück, dass es nur das Bein ist. Es hätte auch der Kopf sein können, der heilt gar nicht mehr, wenn man Pech hat.

          Überlegt euch nächstes Mal genau, ob ihr irgendwo reingeht, wenn draußen Schilder hängen, wo was von Lebensgefahr drauf steht. Wäre doch schade drum.

    2. Danke für die Aufklärung meine Mutter hat 15 Jahre in der Giftmühle gearbeitet und ist an Niereninsuffizienz gestorben, allerdings mit 79 am 5,4,2014 Sie haben Recht alles verseucht mit diesem Gift der Gummikam wie sie es nannte.

      1. Ja, die Phoenix hat Weichgummi hergestellt, die NYH Hartgummi. Darum haben die sich keine Konkurrenz gemacht. Die NYH hieß „Gummikamm“, weil dort u.a. die „Sägemann-Kämme“ hergestellt wurden.

        https://de.wikipedia.org/wiki/New-York_Hamburger_Gummi-Waaren_Compagnie

        Es ist natürlich reine Spekulation, aber ich könnte mir vorstellen, dass der Umzug der NYH 2009 nach Lüneburg nicht nur wirtschaftliche Gründe hatte. Natürlich wussten die, dass das Gelände und die Gebäude extrem vergiftet waren- und da sie nach dem Verursacherprinzip haftbar gewesen wären, haben sie sich leise pfeifend aus dem Staub gemacht, bevor ihnen jemand draufkommt. Wie gesagt, alles Vermutung, aber nicht undenkbar.

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