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Ein Freiwilliges Soziales Jahr stärkt Zugehörigkeit und Selbstbewusstsein

Seit September 2023 macht Josi Schilling ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Johanniter-Tagespflege in Salzhausen. Für die junge Frau bietet diese Zeit nicht nur die Chance zur Orientierung bei der Berufswahl.

Salzhausen. Seit September macht Josi Schilling ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Tagespflege der Johanniter in Salzhausen. Die 17-Jährige wollte sich nach ihrem Realschulabschluss an der Oberschule Hanstedt erstmal ausprobieren und schauen, ob der Bereich Pflege etwas für sie ist. Da ihre Eltern schon bei den Johannitern gearbeitet haben und sie aus dem Freundeskreis weitere Johanniter kennt, lag es für sie nahe, sich auch dort zu bewerben.

Tätigkeiten, die erfüllen und das Selbstbewusstsein stärken

In der Tagespflegeeinrichtung hat die Garlstorferin vielfältige Tätigkeiten: Sie ist verantwortlich für die Vorbereitung des Frühstücks für die Gäste, die um 9 Uhr in die Einrichtung kommen: Sie kocht den Kaffee, schneidet die Butter, belegt Teller mit Aufschnitt oder Obst und bereitet die Getränke vor. Beim Mittagessen unterstützt sie ebenfalls, z. B. mit dem Zubereiten von Salat oder Kartoffeln. „Vor allem macht mir die Betreuung der Tagesgäste viel Freude“, erzählt sie freudig. „Wir spielen oft Bingo oder Stadt-Land-Fluss oder einfach mal zu viert Mensch-ärgere-dich-nicht.“ Auch kann sie sich selber einbringen und Vorschläge für weitere Angebote machen. „Besonders bewegend ist es für mich, wenn tiefere Gespräche entstehen und die Gäste beispielsweise vom Krieg erzählen“.

In den sieben Monaten, die Josi Schilling schon in Salzhausen arbeitet, ist die Zugehörigkeit im Tagespflege-Team gewachsen. „Mir gefällt, dass wir alle zusammenhalten und einer für den anderen da ist. Das finde ich einfach super.“ Durch die Kolleginnen wurde sie immer wieder bei Tätigkeiten bestärkt, die ihr nicht so leichtfallen, zum Beispiel vor anderen zu sprechen. Dadurch ist ihr Selbstbewusstsein gewachsen.

Ein Jahr zur Orientierung bei der Berufswahl

Durch das FSJ hat sich der Berufswunsch der jungen Frau nochmal geändert. Eigentlich wollte sie was mit Kindern machen und Kinderkrankenschwester werden. Mit dem FSJ wollte sie schauen, ob sich das Arbeiten in der Pflege mit ihrer Gesundheit vereinbaren lässt, da sie Diabetes hat. Aber auch eine Ausbildung beim Zoll ist ein langer Wunsch von ihr. Nun ist die Entscheidung gefallen und sie wird eine Ausbildung im mittleren nichttechnischen Dienst machen, um beim Zoll im Außendienst zu arbeiten. Auch für diese Entscheidungsfindung war dieses freiwillige Jahr für sie sinnvoll.

Die Zeit bei den Johannitern möchte sie dennoch nicht missen: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich in der Pflege so wohl fühlen würde und dass ich so gerne zur Arbeit gehen würde, auch wenn ich jetzt eine andere Richtung einschlagen werde.“

Anderen jungen Menschen kann sie empfehlen, ein FSJ einfach auszuprobieren. „Ich dachte auch erst, Pflege sei nichts für mich. Ich habe mich schnell an den Umgang mit den älteren Menschen gewöhnt und wurde schnell aufgenommen. Vor allem tut es gut, wenn die Gäste sagen ‚Wie schön, dass du wieder da bist.‘

Im Regionalverband Harburg betreut eine FSJ-Tutorin die Freiwilligen: „Viele Schulabgänger nutzen das Jahr, um sich sozial zu engagieren und beruflich zu orientieren“, sagt Mandy Lange. „Auch bei künftigen Arbeitgebern kommt ein Freiwilliges Soziales Jahr gut an“.

Bei den Johannitern in Salzhausen gibt es freie FSJ-Stellen für Schulabgänger mit Führerschein im Bereich Erste-Hilfe-Ausbildung, Kurzzeitpflege, Fahrdienst, Tagespflege und Kita. Nähere Informationen unter: www.johanniter.de/harburg-fsj. Bewerbungen sind per E-Mail möglich: harburg@johanniter.de

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