Denkmalschutz für die Sietas-Kräne gefordert: Sofortiger Abbaustopp!
Neuenfelde. Die letzten verbliebenen Kräne der traditionsreichen Sietas-Werft in Neuenfelde stehen vor dem Abriss, doch zahlreiche Stimmen fordern ihren Erhalt. Die Werft, gegründet im Jahr 1635, war einst ein Symbol für Deutschlands Schiffbaukunst. Seit der zweiten Insolvenz im Juli 2021 befindet sich das Gelände im Umbruch – viele der Maschinen und Kräne wurden bereits demontiert oder verkauft. Aktuell sind von den ehemals 14 Kränen nur noch fünf übrig, von denen drei bereits im Demontagezustand sind.
Besonders der ikonische Jucho-Portalkran, der das Stadtbild Neuenfeldes und das südliche Elbufer seit Jahrzehnten prägt, steht im Zentrum der Debatte. „Die Kräne sind ein wichtiges Stück Industriegeschichte und sollten erhalten bleiben, um für zukünftige Generationen als Symbol eines ehemals blühenden Schiffbaustandorts zu dienen“, fordert Ermiya Ciger, Vorsitzender der SPD Neuenfelde. Auch Dr. Gudrun Schittek, Bürgerschaftsabgeordnete der Grünen, unterstützt die Forderung nach einem Denkmalschutz.
Neben dem historischen Wert haben die Kräne weiterhin eine wichtige industrielle Funktion. Unternehmen, die auf dem Gelände der ehemaligen Werft tätig sind, nutzen die Kräne für Schwerguttransporte, die nicht über die Straßen, sondern nur über Este und Elbe abgewickelt werden können. „Ein Abbau der Kräne würde den Industriestandort um Jahre zurückwerfen“, warnt Ciger.
Die Forderung nach einem Denkmalschutz findet breite Unterstützung. Der Denkmalverein Hamburg setzt sich aktiv für den Erhalt der Kräne ein. Kristina Sassenscheidt, Geschäftsführerin des Vereins, betont: „Der Jucho-Portalkran ist eine Landmarke und ein wichtiges Dokument der Industrialisierung, das nicht verschwinden darf.“
Auch in den Medien wird das Thema aufgegriffen. Der NDR und das Hamburger Abendblatt berichten über die Sorgen in Neuenfelde, die letzten Wahrzeichen der Werft könnten bald verschwinden. Die Zukunft des Jucho-Portalkrans ist weiterhin ungewiss, doch die Forderungen nach seinem Erhalt werden immer lauter.