CDU-Fraktion spricht sich gegen Thorwart-Kandidatur für Bezirksamtsleitung aus
Harburg. Klaus Thorwart, ein Privatmann und Richter am Verwaltungsgericht, der sich im Laufe des Sommers bei allen Fraktionen der Bezirksversammlung und der FDP als Bewerber für die potenziell neu zu besetzende Stelle der Bezirksamtsleitung vorstellte, erhielt von der CDU-Fraktion eine klare Absage. Thorwart besuchte am 29. August 2024 die Fraktionssitzung der CDU im Harburger Rathaus, um sich vorzustellen und den Abgeordneten Rede und Antwort zu stehen.
Nach der Vorstellung Thorwarts und der Beantwortung der Fragen der Fraktionsmitglieder wurde in einer anschließenden Abfrage festgestellt, dass alle anwesenden Mitglieder der CDU-Fraktion eine Ausschreibung der Stelle der Bezirksamtsleitung bevorzugen und keinen Kandidaten vorschlagen werden. Ein Mitglied der Fraktion, das am 29. August aus beruflichen Gründen nicht anwesend war, bestätigte diese Entscheidung im Umlaufverfahren, sodass der Beschluss letztlich einstimmig gefasst wurde.
Ziel der Entscheidung war es, eine mögliche Koalition mit der SPD nicht zu gefährden und auch weiteren Bewerbern die Möglichkeit zur Bewerbung zu geben. Weder die CDU-Fraktion noch der Kreisverband Harburg haben sich für eine Kandidatur von Thorwart ausgesprochen. Lediglich der Fraktionsvorsitzende Rainer Bliefernicht hatte ihn zunächst als möglichen Kandidaten in Betracht gezogen. Anderslautende Presseberichte entsprechen nicht der Wahrheit, heißt es in einer Mitteilung der CDU-Fraktion vom Mittwoch.
Das ausgerechnet heute die Stellungnahme der CDU-Fraktion die Redaktionen erreicht, könnte an einem Friseurbesuch Thorwarts in einem Heimfelder Salon liegen. Dort plauderte er offenbar Interna aus und redete einer Rot-Rot-Grünen Koalition das Wort. Laut einem Bericht des NDR soll Thorwart in Bezug auf die AfD den Satz: „Die werden ja nicht gleich wieder den Reichstag anzünden.“ gesagt haben. Das jedenfalls hörte Claudia Loss, die ebenfalls im Salon saß und Thorwart auch direkt zur Rede stellte.