Achtung Wildwechsel: Erhöhte Unfallgefahr im Herbst
Landkreis. Mit der Ernte der letzten Mais- und Getreidefelder verlieren viele Wildtiere ihre natürliche Deckung und sind nun verstärkt auf der Suche nach neuen Unterschlupfmöglichkeiten. Besonders Rehe, Hirsche und Wildschweine legen in dieser Jahreszeit weite Strecken zurück, um Schutz zu finden. Zudem ziehen Baumfrüchte wie Eicheln, Kastanien und Bucheckern das Wild zu Bäumen, die oft in Straßennähe stehen. Diese vermehrte Aktivität der Tiere führt zu einer erhöhten Unfallgefahr auf den Straßen.
Im vergangenen Jahr registrierte die Polizeiinspektion Harburg 1478 Wildunfälle, eine der höchsten Zahlen im gesamten Landkreis. Aus diesem Grund appellieren Polizei und Verkehrswacht Harburg-Land e.V. an alle Verkehrsteilnehmer, besonders während der Dämmerung und in der Nacht vorsichtig und aufmerksam zu fahren.
Polizeioberkommissar Dirk Poppinga, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Harburg, gibt folgende Tipps zur Vermeidung von Wildunfällen: Fahren Sie stets vorausschauend und halten Sie sich bremsbereit, wenn Sie Wildtiere bemerken. Besonders reflektierende Augen am Fahrbahnrand deuten auf Wildwechsel hin. In diesem Fall sollten Sie sofort den Fuß vom Gas nehmen, bremsbereit sein, das Fernlicht auf Abblendlicht umschalten und gegebenenfalls hupen, um die Tiere zu vertreiben.
Sollte eine Kollision unvermeidbar sein, empfiehlt Poppinga, nicht auszuweichen, sondern das Lenkrad festzuhalten und weiter zu bremsen. Nach einem Zusammenstoß gilt es, das Fahrzeug an den Straßenrand zu fahren, den Warnblinker einzuschalten, eine Warnweste anzulegen und die Unfallstelle mit einem Warndreieck abzusichern. Auf Autobahnen sollten Sie das Fahrzeug sofort verlassen und sich hinter die Schutzplanke begeben.
Wichtig: Verletzte oder tote Wildtiere dürfen nicht mitgenommen werden, da dies als Wilderei gilt. Informieren Sie stattdessen die Polizei oder die zuständigen Jagdberechtigten, die auch eine Wildunfallbescheinigung ausstellen können.