75 Prozent der Hamburger Schulen ohne Verwaltungsstellen: Kritik an Schulbehörde
Hamburg. Laut einer aktuellen Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft fehlt es an 75 Prozent der Hamburger Schulen an Verwaltungsangestellten, die Schulleitungen entlasten sollen. Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, kritisiert nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Vorgehensweise der Schulbehörde. Diese habe vorzeitig mit den Zahlen an die Öffentlichkeit gegangen, bevor die Anfrage von der fragenden Fraktion gesichtet werden konnte.
„Die Behörde beschönigt die Lage“, so Boeddinghaus. Zwar sei es positiv, dass Verwaltungsstellen geschaffen wurden, jedoch haben nur 85 von 345 Schulen entsprechende Positionen besetzen können. Damit fehlen an rund 75 Prozent der Schulen noch Verwaltungskräfte. Nach Zahlen der Behörde sind es sogar 382 Schulen, was den Anteil weiter auf 22 Prozent sinken lässt.
Zusätzlich müsse die Schulbehörde die Finanzierung dieser Stellen stärker unterstützen, betont Boeddinghaus. Aktuell würden lediglich die Hälfte der Kosten übernommen, der Rest müsse aus dem Budget der Schulen kommen – oft auf Kosten von Lehrkräften, deren Stellen in Verwaltungsposten umgewandelt würden.
„Es fehlen dadurch fast 24 Lehrkräfte für die pädagogische Arbeit. Die Behörde muss jetzt handeln und die zentrale Finanzierung für diese wichtigen Verwaltungsstellen ausweiten“, fordert Boeddinghaus.