
Gesundheitsreform: Gute Nachrichten für die Kliniken im Hamburger Süden
Harburg. Im Bereich der Gesundheitsversorgung gibt es positive Entwicklungen: Bund und Länder haben durch eine Krankenhausreform für die Sicherstellung der Krankenhausplanung und -finanzierung gesorgt. Das bisherige System der Fallpauschalen wird abgelöst. Dadurch entfällt der finanzielle Anreiz, potenziell unnötige Behandlungen durchzuführen. Die Einhaltung von Qualitätsstandards wird nun als wichtig erachtet. Stattdessen sollen Behandlungen teilweise über Vorhaltekosten finanziert werden. Bisher mussten Krankenhäuser eine große Anzahl an Fällen, teilweise auch komplexe, behandeln, um wirtschaftlich überleben zu können.
In Zukunft werden Vorhaltekosten zu 60% unabhängig von der Fallzahl übernommen. Die Kliniken werden somit endlich aus diesem Teufelskreis befreit. Dies ist sowohl für das Klinikpersonal als auch für alle Patienten von Vorteil. Gleichzeitig wird die Qualität der Behandlungen besser abgesichert. Die neue Finanzierung wird dazu beitragen, Krankenhäuser in der Grundversorgung zu unterstützen. Spezialisierte Eingriffe werden nur an Orten angeboten, an denen das Personal über die erforderliche Erfahrung verfügt. Dadurch wird die Sicherheit für alle Patienten erhöht.
Das wird nach Meinung von Gudrun Schittek (MdHB) auch der Asklepios Klinik in Harburg und der Helios Mariahilf Klinik mehr Sicherheit bei der Planung und Finanzierung der Patientenversorgung geben. Geburtshilfe und Kindermedizin werden zusätzlich finanziell gestärkt. Für die Helios Mariahilf Klinik ist dies besonders wichtig, um eine vielversprechende Zukunft für Gynäkologie, Geburtshilfe, Pädiatrie und Neonatologie im Hamburger Süden zu gewährleisten.
Auch in der ambulanten Versorgung geht die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg neue Wege. Sie plant, Kinderärzte im Hamburger Osten in einem eigenen Betrieb zu beschäftigen. Es ist erfreulich, dass die Kassenärztliche Vereinigung nun eigene Initiativen ergreift, um die Versorgung sicherzustellen. Solche Lösungen sind dringend auch für den Raum Süderelbe in der hausärztlichen Versorgung erforderlich. Viele Bürgerinnen und Bürger haben Schwierigkeiten, einen Hausarzt zu finden. Die bestehenden Praxen sind überlastet und müssen Patienten ablehnen.
Die Gründung einer hausärztlichen Praxis als eigenständiger Betrieb der Kassenärztlichen Vereinigung für Süderelbe wäre eine gute Lösung.
Trotz allem bleibt das Kernproblem bestehen: Helios ist ein privatwirtschaftlicher Konzern, der sich wohl sehr über die Sicherung seiner Rendite freuen wird. Man darf gespannt sein, ob auch die Belegschaft was davon hat, sei es durch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und/ oder eine bessere Bezahlung. Ich hab da meine Zweifel.
Wären Hamburgs Krankenhäuser noch staatliche Betriebe, wären die Voraussetzungen wohl besser. Wie war das doch gleich mit der Anästhesistin, die fristlos gefeuert wurde, weil sie ihre 24-Stunden-Schicht ganze 28 Minuten zu früh beendet haben soll? Der wahre Hintergund ist aber, dass die Frau sich sozialpolitisch engagiert und sich für die Rechte ihrer Kollegen eingesetzt hat. Sowas hätte ich von Elon Musk erwartet, aber nicht von einem Betrieb, der sich so gern als gemeinwohlorientiert ausgibt. Nochmals heißen Dank an Ole von Beusts für diesen Impuls in die Privatwirtschaft.