Streiks abgewendet: Ver.di-Mitglieder stimmen für Tarifabschluss bei der Deutschen Post
Hamburg. Die zweite Urabstimmung in der Tarifrunde Deutsche Post AG ist abgeschlossen und das Ergebnis steht fest: 61,7 Prozent der ver.di-Mitglieder haben für das Verhandlungsergebnis gestimmt. Dieses sieht eine Einmalzahlung von 1.020 Euro für Tarifbeschäftigte, Auszubildende und dual Studierende vor, sowie monatliche Inflationsausgleichssonderzahlungen von Mai 2023 bis März 2024 in Höhe von 180 Euro. Ab April 2024 erhalten alle Beschäftigten eine tabellenwirksame Festbetragserhöhung von monatlich 340 Euro. Zudem wird die Postzulage für die Beamtinnen und Beamte fortgeschrieben und Beschäftigte, die noch kein Weihnachtsgeld haben, erwerben nach 30 Tagen Tätigkeit einen Anspruch auf ein 13. Monatsgehalt. Die Laufzeit des Tarifabschlusses ist vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2024.
Das Ergebnis der Urabstimmung zeigt, dass die Mehrheit der ver.di-Mitglieder die Einschätzung der Verhandlungs- und Tarifkommission teilt. Allerdings gab es auch einen Teil der Mitgliedschaft, der sich eine Fortführung des Arbeitskampfes gewünscht hätte. Die Konzerntarifkommission hat das Angebot der Deutschen Post AG vom 11.03.2023 heute angenommen und das Verhandlungsergebnis wird unmittelbar unterzeichnet. Die erste Zahlung von 1.020 Euro soll bereits im April bei den Beschäftigten ankommen.
ver.di betont, dass der Tarifabschluss ein Erfolg der Streiks und des Engagements der Beschäftigten ist. Die Gewerkschaft kämpft weiterhin für bessere Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Post, sowohl betrieblich als auch branchenpolitisch. Themen wie Belastung bei der Arbeit und befristete Arbeitsverhältnisse stehen weiterhin auf der Tagesordnung. Die Gewerkschaft setzt sich unter anderem mit der Kampagne „Fair zugestellt statt ausgeliefert“ für eine Gewichtsgrenze von 20 Kilogramm für Pakete sowie ein Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Paketbranche ein. Auch das Verbot von Subunternehmern in der Paketbranche ist ein wichtiges Ziel. Ver.di betont, dass nur mit der Gewerkschaft gute Tarifverträge durchgesetzt werden können und ruft die Beschäftigten dazu auf, sich weiterhin zu engagieren.
