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Hamburg

Boris Pistorius besuchte Hamburg: Deutsche müssen sich an militärische Bedrohung gewöhnen

Hamburg. Das Auditorium der Bucerius Law School war am frühen Freitagnachmittag bis auf den letzten Platz gefüllt, als Verteidigungsminister Boris Pistorius den Saal betritt. Der war von der Juso-Hochschulgruppe und dem Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi nach Hamburg eingeladen worden. „Wie sieht eigentlich so ein Tag im Leben eines Verteidigungsminister aus“, wollte Hakverdi einleitend wissen. Der Terminkalender sei in diesen Zeiten sehr ausgebucht und oft seien die Planungen aufgrund aktueller Ereignisse schon Tage vorher überholt, erklärt Pistorius: „Unmittelbar vor diesem Termin hatte ich die Ehre, in den Räumen von Helmut Schmidt zusammen mit dem NDR einen Podcast aufzunehmen, davor besuchte ich die Führungsakademie“

Mentalitätswechsel: Die Deutschen müssen sich an die militärische Bedrohung gewöhnen

„Nun sitzen wir hier in einer Zeit, wo man das Gefühl hat, auf eine Krise komme die nächste sofort obendrauf und wieder obendrauf, wo sind die Herausforderungen der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik?“ Die Deutschen müssen sich an die militärische Bedrohung gewöhnen, die Generation der Studierenden habe diesbezüglich keine Berührungspunkte mit solchen Szenarien gehabt. Das ist ein echter Mentalitätswechsel, erklärt Pistorius. Anders als in allen anderen Staaten neigen die Deutschen dazu, ihre Bundeswehr schlecht zu reden.

„Ich wünsche mir deutlich mehr Frauen in der Bundeswehr“

„Wie steht es um die Wehrpflicht?“, wird aus dem Publikum gefragt. Da macht der Verteidigungsminister klar, dass er die damalige Entscheidung der Aussetzung der Wehrpflicht für einen Fehler gehalten habe. Heute fehlen Kasernen und Strukturen, die eine überschaubare Wiedereinführung nicht möglich machen würde. Und dann sei da die Frage, ob eine reine männliche Wehrpflicht noch Zeitgemäß wäre. Für eine Änderung bräuchte es eine Zweidrittelmehrheit, das alles ist eine Herausforderung. „Ich wünsche mir aber sehr, dass sich der Anteil an Frauen in der Truppe deutlich erhöht, derzeit sind nur 20% Frauen dabei, der größte Anteil im Sanitätsdienst.

Deutschland hält sich ab 2024 an das 2%-Versprechen

Für die Frage, ob Deutschland die 2%-Regelung einhalte, bedankte sich Pistoris. „Deutschland wird 2024 die Regelung einhalten. Große Teile des Sondervermögens seien jetzt bereits in konkrete Planungen eingeflossen. Etwa im Jahr 2027 müsse Deutschland dann die Haushaltsmittel bereitstellen, die dann nötig werden. Das sind so in etwa 20 Milliarden Euro“

Am Ende gab es sowohl für den Verteidigungsminister als auch für den Bundestagsabgeordneten noch eine Krawatte vom UNI-Sprecher geschenkt. Der erinnerte Pistoris daran, dass es Helmut Schmidt war, der ebenfalls erst Verteidungsminister und dann Kanzler gewesen sei.

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