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Politik

Der Harburger Binnenhafen und sein postkoloniales Erbe

Harburg. An Sonntag, den 16. 5. ab 14:30 Uhr laden die Harburger Grünen per Instagram zum virtuellen Rundgang  durch den Harburger Binnenhafen ein. Dabei sind Manuel Sarrazin, MdB, Gorch von Blomberg  (Inhaber von Projecco und Hafenführer seit 1999) und Cornelia Bartsch (Vorstandssprecherin der  Grünen im KV Harburg). „An kaum einem anderen Ort lässt sich das postkoloniale Erbe der Stadt  Hamburg besser begreifen als am Harburger Binnenhafen und der Schlossinsel. Auf kleinstem Raum  wird die Verflechtung zwischen der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert und dem kolonialen  Handel hier auch als Baugeschichte sichtbar,“ sagt Manuel Sarrazin, der auch Historiker ist. „Der  Harburger Binnenhafen sollte viel stärker als kultureller Bildungs- und Begegnungsort ins Blickfeld  rücken, an dem wir uns mit dem kolonialen Erbe der Stadt auseinandersetzen“, ergänzt Cornelia  Bartsch, Kulturwissenschaftlerin und auch in der grünen Landesarbeitsgemeinschaft Frieden, Europa,  Internationales aktiv. „Wir brauchen eine lebendige Erinnerungskultur, die die Verbrechen des  Kolonialismus in ihrer Verflechtung mit der Geschichte Hamburgs als Industriestandort und  Handelsmetropole in unser kulturelles Gedächtnis zurückholt“, fügt Sarrazin hinzu. „Solche  Erinnerungsorte sind nicht nur Brücken in die Vergangenheit. Sie tragen auch im Hier und Jetzt dazu  bei, dass sich das Unrecht nicht immer weiter fortsetzt.“ Gorch von Blomberg organisiert als  Mitbegründer der Harburger Kulturwerkstatt seit Jahren Kultur im Binnenhafen, unter anderem das  Binnenhafenfest. Die ca. 90-minütige Veranstaltung ist live auf Instagram zu verfolgen:  www.instagram.com/therealsarrazin 

Ein Kommentar

  1. Vor Jahren, noch vor dem Baubeginn der „Marina“, dem Harburger Hafencity- Verschnitt, gab es eine lebhafte Diskussion über die Nutzung der Schlossinsel. Es gab damals den Vorschlag, einen Park anzulegen und ihn mit Kolonialkunst (eigentlich zeitgenössische Protestkunst gegen den Kolonialismus) zu bestücken. Das Zeug steht massenhaft in den Depots der Hamburger Museen rum, ist extrem aussagekräftig, aber wenig erbaulich. Wie auch bei dem Thema?
    Die Harburger Verwaltung entschied sich damals wie immer: Wenn es ein „Filetstück“ zu vermarkten gibt, dann wird es vermarktet- und zwar mit Inbrunst und Nachdruck. Darum sieht Harburg heute aus wie es aussieht. Die „hübschen“ Ecken sind die, die bisher vom Zugriff der Profitoptimierer und Stadtplaner verschont geblieben sind.
    Mich würde mal interessieren, wie erfolgreich die „Marina“ wirtschaftlich gesehen eigentlich ist. Dann könnte man mal drüber nachdenken, ob sich die damalige Entscheidung gegen den Park wirklich gelohnt hat.

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