Bezirk HarburgPolitik

Harburger FDP-Fraktion traf sich zur Klausurtagung

Heimfeld. Am Sonntag traf sich die FDP-Bezirksfraktion Harburg mit ihren zubenannten Bürgern zu einer Klausurtagung im Privathotel Lindner. Schwerpunkte waren Verkehrsfragen und die Innenstadtentwicklung im Bezirk Harburg. Außerdem gab es ein Grußwort des Bürgerschaftsabgeordneten Sami Musa und einen Vortrag zu politischer Werbung von Johannes „Jojo“ Tapken von den Medienfritzen

Ausführlich wurde die immer noch unbefriedigende Situation im S-Bahn-Verkehr diskutiert. „Die Situation des S-Bahn-Verkehrs zwischen Harburg und Hamburg war schon vorher schlecht. Durch die Einschränkungen wegen des Lkw-Brands ist sie aber zurzeit unerträglich.  Wir fordern schnell weitere Sofortmaßnahmen!“, sagte die FDP-Fraktionsvorsitzende Viktoria I. Ehlers. Sie forderte eine Fährverbindung vom Harburger Hafen zu den Landungsbrücken, einen Express-Bus-Ersatzverkehr von Harburg zum Hamburger Hauptbahnhof sowie eine schnelle Busverbindung von Neugraben nach Altona. Dies und ein zusätzlicher Halt des Metronoms in Neugraben seien bei Störungen auf der S-Bahn-Linie nach Hamburg immer notwendige Sofortmaßnahmen.

Die Buslinie nach Altona sowie die Fährverbindung zu den Landungsbrücken seien auch auf Dauer sinnvoll, so Ehlers. Hinzu sollte noch ein dauerhafter zusätzlicher Halt des Metronoms in Neugraben kommen, um die S-Bahn zu entlasten und die Einrichtung der S-Bahnhaltestelle Bostelbek als Verbesserung für die Bürger vor Ort. Langfristig würde aber nur eine westliche Elbquerung für die Eisenbahn helfen. „Wir wollen im Bezirk Harburg nicht länger von Hamburg abgehängt sein“, schloss Ehlers. 

Die Situation in der Harburger Innenstadt und ihr negatives Image wollen die Liberalen nicht länger hinnehmen. „Wir sehen viel Potenzial in der Lüneburger Straße, aber wir müssen aus dem starren Gedankenkonzept einer Fußgängerzone ausbrechen!“ so Ehlers. „Die FDP-Fraktion wird noch in diesem Jahr ihre Vision für die Zukunft der Harburger Innenstadt vorstellen“.

Ein Kommentar

  1. Ich höre zum ersten Mal, dass sich die FDP um die Nöte des kleinen Bürgers sorgt. Bisher hatte ich immer den Eindruck, dass ihr Bestreben eher dahin geht, die freie und schnelle Fahrt auf der linken Spur gegen jede Anfechtung zu verteidigen. Nun plötzlich rücken Massenverkehrsmittel in den Fokus… allein, mir fehlt der Glaube. Noch vor wenigen Jahren tönte der große Vorsitzende Lindner, dass ihm bisher niemand habe erklären können, warum CO2- Ausstoß gefährlich ist und was dagegen spricht, mit 450 PS durch die Stadt zu cruisen.

    Das Problem der Lüneburger Straße ist nicht so furchtbar schwer zu durchschauen. Ein wesentlicher Faktor sind die Ladenmieten. Mir erzählte einmal ein Harburger Geschäftsmann, dass der Quadratmeterpreis nur einen Euro unter dem in guten Hamburger Geschäftslagen liegt- mit dem Unterschied, dass man dort sein Geschäft macht und in Harburg nicht. Ich traue der FDP nicht zu, die Renditeerwartungen der Eigentümer in der Fußgängerzone auch nur kritisch zu bewerten.

    Rätselhaft auch die Kritik am „starren Gedankenkonzept einer Fußgängerzone“. In der Praxis heißt das doch, die FuZo für Autos zu öffnen. Wie stellt die FDP sich das vor? Mit dem SUV vor die Ladentür ist das Konzept von gestern, das funktioniert nicht mehr. Wer das will, fährt ins Phoenix- Center. Sollte die FDP das Konzept des „Shared Space“ für sich entdeckt haben? Kann man vielleicht andenken, wenn es nur noch Elektro- Kabinenroller gibt. Aber das will ich sehen, dass die Damen und Herren sich dafür einsetzen. Man darf gespannt sein auf die angekündigte Vision.

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