
Verzögerung der Baugenehmigung: Neue Polizeiwache kommt erst 2025
Neugraben-Fischbek. Als in Folge eines schweren Orkantiefs im Februar nahezu sämtliche Bäume auf dem Grundstück am Neugrabener Bahnhof gefällt und klein gesägt wurden, dachten Optimisten noch an einen schnellen Baubeginn der neuen Wache für das Polizeikommisariat 47 in Neugraben. Denn dort soll auf einer Fläche von 5721 Quadratmetern neben der Polizeiwache auch eine Fläche für das Jobcenter entstehen. Beides ist dringend nötig, denn seit Jahren schießen in Hamburgs Süden die Einwohnerzahlen in die Höhe. Fehlende Ärzte, Fachärzte, katastrophale Situation im Nahverkehr und auch ständige Staus durch ewige Baustellen. Spötter behaupten bereits, die Baustelle im Ehestorfer Heuweg könnte unter Denkmalschutz gestellt werden. Hamburgs Süden, mindestens eine gefühlte eingekesselte Ecke Hamburgs, die – mal wieder – vergessen scheint.
„Wieder einmal werden Hamburgs Randgebiete benachteiligt; dabei hat der Senat versprochen, die ganze Stadt im Blick zu haben. Aber in Süderelbe werden wir immer wieder vertröstet. Die Bürgerinnen und Bürger im Hamburger Süden brauchen für das Hier und Jetzt konkrete Maßnahmen, die ihren Stadtteil sicherer machen. Moderne Arbeitsbedingungen sind für unsere Polizeibeamten unerlässlich. Es kann nicht sein, dass die Beamten ihrer Arbeit in der so dringend benötigten Polizeiwache frühestens acht Jahre nach ersten Ankündigungen aufnehmen können. Schließlich erhöht die steigende Bevölkerungszahl in Neugraben-Fischbek auch die tägliche Nachfrage nach Sicherheit vor Ort. Und dazu ist es unerlässlich, dass es ein Polizeikommissariat um die Ecke gibt.“, sagt André Trepoll. Der Bürgerschaftsabgeordnete für den Hamburger Süden hatte in einer Anfrage an den Senat Aufklärung verlangt.
Nachdem Ende Juni 2022 die Baugenehmigung erteilt wurde, soll im November 2023 mit dem Gebäudebau begonnen werden. Die Fertigstellung wird im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Mit dem Ablauf des Jahres 2021 lief auch der Mietvertrag der bisherigen Wache aus. Laut Senat wurde aber eine Übereinkunft über den Verbleib der Wache am alten Standort getroffen. Das dürfte auch gut funktionieren, denn der dortige Investor dürfte ähnlich lange auf seinen Bauantrag warten, so er denn gestellt wird.