Bezirk Harburg

Minderjähriger Pedelec-Fahrer stürzt bei Flucht vor der Polizei

Neugraben-Fischbek/Hausbruch. Am Samstagabend flüchtete ein 16-Jähriger mit einem S-Pedelec-Eigenbau vor der Polizei und verletzte sich bei einem Sturz. Er musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Der Eigenbau wurde sichergestellt. Im Rahmen einer Streifenfahrt bemerkten Polizeibeamte des Polizeikommissariats 47 einen Fahrer eines unbeleuchteten S-Pedelec ohne vorgeschriebenes Kennzeichen. Der Fahrer, der zudem keinen Helm trug, fiel zusätzlich durch seine rücksichtslose Fahrweise auf dem Gehweg auf.

Die Beamten gaben unmissverständliche Haltezeichen, die der Fahrer jedoch alle ignorierte und stattdessen versuchte, sich der Kontrolle zu entziehen. Hierbei fuhr er mit einer auffallend hohen Geschwindigkeit und nutzte auch Fußwege. Die Beamten beendeten die Flucht, indem sie mit einem Funkstreifenwagen den Fußweg blockierten. Der Fahrer verlor offenbar unmittelbar vor Erreichen des Funkstreifenwagens die Kontrolle über sein Fahrzeug und stürzte. Hierbei wurde auch der Funkstreifenwagen beschädigt.

Der durch den Sturz verletzte Jugendliche wurde in ein Krankenhaus transportiert und seinen Erziehungsberechtigen übergeben. Das selbstgebaute, nicht für den Straßenverkehr zugelassene S-Pedelec wurde sichergestellt. Die Ermittlungen werden durch die Verkehrsermittler des Polizeikommissariats 47 geführt und dauern an.

Ein Kommentar

  1. Sicher, der junge Mann ist rücksichtslos gefahren, er fuhr ohne Helm und Versicherung und möglicherweise ohne Führerschein. Aber statt ihn gnadenlos zu verdammen, sollte man das Potenzial solcher Leute fördern. Welcher Jugendliche baut sich heute noch irgendwas selbst? Der hat seine Zeit in der Werkstatt verbracht, statt dumpf und blöde auf dem Handy rumzutippen. Aus dem wird mal ein guter Ingenieur. Mindestens.
    Leider würgt die deutsche Gesetzgebung solcherlei Kreativität ab. Ich bin daher für eine Neubewertung der zulässigen Leistungsgrenzen im Bereich der elektrischen Kleinmobilität. Mein Credo: Ein PS ist Menschenrecht! Das entspricht 735 Watt; bis zu dieser Grenze sollte der Staat sich nicht einmischen. Am anderen Ende der motorisierten Mobilität tut er es auch nicht. Es gibt inzwischen Serienfahrzeuge mit mehr als 500 PS und Höchstgeschwindigkeiten jenseits der 300 km/h! Nach meiner Beobachtung fehlt den Fahrern solcher Krawallkisten die sittliche Reife genauso wie diesem 16- Jährigen, nur dass das Schadenspotenzial ungleich größer ist.
    Also lasst die Jugend schrauben. Erfindergeist ist rar und wertvoll… im Hinblick auf Verkehrswende und Klimakatastrophe werden wir sie noch dringend brauchen.

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