Bezirk Harburg

Stellte Ärztin Gefälligkeits-Atteste zur Maskenbefreiung aus?

Heimfeld. Die ehemalige Praxis der allgemeinmedizinischen Ärztin in Bramfeld ist längst geschlossen. Doch nehmen noch immer ehemalige Patientinnen und Patienten Kontakt zu ihr auf, um sich ärztlichen Rat zu holen, erzählt die 77-jährige dem vorsitzendem Richter am heutigen Verhandlungstag vor dem Amtsgericht Harburg. Diese Menschen kenne sie sehr lange, es sei ihr deshalb auch wichtig, sie auch ernst zu nehmen und zu glauben, was sie gesagt bekommt, erklärt sie dem misstrauischem Staatsanwalt auf dessen Nachfrage. Ungefragt gibt die Ärztin zwischendurch auch Einblick in ihr Weltbild, indem sie in Antworten auf Fragen des Staatsanwalts eine politische Ausrichtung der Anklage insinuiert.

Ein als Zeuge geladener Polizist des LKA 53, hat dann berichtet, wie er zusammen mit drei weiteren Kollegen im September 2000 die Wohnung der Ärztin im Alten Postweg in Heimfeld durchsucht hatte. In den Fokus sei die Ärztin gelangt, weil ein Mann im Rahmen einer Personenkontrolle am Hamburger Hauptbahnhof das Attest der Ärztin vorlegte. Daraufhin wurde ein Durchsuchungsbeschluss für die Räume der Ärztin veranlasst. Bei einer vorgeleisteten Inaugenscheinnahme der Wohnung entdeckten Beamte Aufkleber aus der Querdenker-Szene an der Wohnungstür. Dies sei auch der Grund gewesen, die Durchsuchung mit vier Beamten vorzunehmen.

In der Wohnung sei erkennbar keine typische ärztliche Praxis gewesen, sagt der Polizist, der sich noch sehr gut an den Tag erinnern könne. Gefunden haben die Polizisten aber ein Blanko-Formular für Maskenbefreiungen. Technische Geräte seien keine vorhanden gewesen. Ermittlungen hätten auch ergeben, dass die 77-jährige Mitglied der Gruppe Ärzte für Aufklärung sei. Vor der Verhandlung gab die Ärztin auf Nachfrage, warum sie denn keine Maske trage, gegenüber einem Reporter an, selbst auch von der Maskenpflicht befreit zu sein und dies auch belegen zu können. Die Fortsetzung der Verhandlung wurde auf Mittwoch, den 20. April um 13 Uhr terminiert. Dann wird auch das Urteil erwartet.

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