Bezirk Harburg

Lichtverschmutzung: Eine unterschätzte Form der Umweltverschmutzung

Neugraben-Fischbek. Das natürliche Licht der nächtlichen Sterne sieht man in Hamburg selten. Grund ist die sogenannte Lichtverschmutzung: Dies bezeichnet das Phänomen, wenn Licht von Lampen nicht nur dahin strahlt, wo wir es hell haben wollen, sondern die ganze Umgebung und der Himmel mit erleuchtet wird. Dadurch entsteht über Städten sogenannten Lichtglocken, die im Falle von Hamburg bis in die Lüneburger Heide die natürliche Nacht zerstören.

Die meisten Menschen verbinden mit Licht aber zunächst Positives: Künstliches Licht ist eine unwiederholte Erfolgsgeschichte unserer Zivilisation und hat seit dem 19. Jahrhundert unser Leben grundsätzlich verändert. Nicht länger muss man nachts Angst vor Räubern, Raubtieren oder Unfällen haben. Man kann zu jeder Zeit in der Nacht aktiv sein, ganz unabhängig von der natürlichen Drehung der Erde.

Inzwischen weiß man aber, dass künstliches Licht auch seine Schattenseiten haben kann: Die von Laternen angelockten Insekten kennt man. Das ist aber nicht nur lästig, sondern künstliches Licht in der Nacht kann ganze Ökosysteme durcheinanderbringen: Insekten werden aus Naturschutzgebieten gelockt, Fledermäuse finden keine Nahrung mehr, Pflanzen bilden zu früh Blüten und Zugvögel kollidieren mit beleuchteten Gebäuden.

Neben der Natur trifft es aber auch uns Menschen selbst: Künstliches Licht bringt unseren natürlichen Schlafrhythmus durcheinander und verändert den Hormonhaushalt. Dies führt dazu, dass wir eventuell weniger fit sind, schlecht schlafen und sogar anfälliger für Krankheiten sind. Mit technischen Anpassungen und guter Planung, die Rücksicht auf die Anwohner, die Natur und den Sternenhimmel nimmt, kann man die negativen Folgen von Lichtverschmutzung jedoch deutlich reduzieren und dabei auch noch Strom sparen, ohne auf den Komfort von Licht in der Nacht verzichten zu müssen.

Zu einem Rundgang mit Experte Tobias Langguth und Wahlkreiskandidat Manuel Sarrazin (MdB) laden Bündnis 90 / Die GRÜNEN am 12. September um 20:30 Uhr in Neugraben ein. Nach der Anmeldung bei Oliver Domzalski erhalten Sie den genauen Treffpunkt.

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