Politik

Bürgermeisterkandidat Tobias Handtke trifft Kabarett- und Musical-Duo Smile and Shine aus Neu Wulmstorf

„Kultur ist ein unverzichtbares Lebensmittel“

Neu Wulmstorf. Mit Kultur und Kunst wollen Birgit Steinhart und Dagmar Krause, die zusammen das Duo „Smile and Shine“ bilden, Brücken bauen. „Gerade in den vergangenen eineinhalb Jahren wäre es für die Menschen sehr wichtig gewesen, sich wenigstens ab und zu mit einer kulturellen Veranstaltung mal wieder zu erden“, sagt Steinhart. Sie ist als Schauspiellehrerin der professionelle Teil des Duos, kennt sich also mit den sozialen Wirkungen von Kultur aus. Dagmar Krause ist aus dem Ehrenamt dazugekommen. „Ohne Kultur wird es in der Gesellschaft schnell dunkel“, weiß auch Bürgermeisterkandidat Tobias Handtke. Er bat das Duo zum Gespräch über Neu Wulmstorfs kulturelle Zukunft, denn Kultur habe sich gerade in der Corona-Zeit als „unverzichtbares Lebensmittel“ erwiesen. 

Handtke traf Steinhart und Krause am Rathaus Neu Wulmstorf, das in der künstlerischen Karriere des Duos seit 2004 eine Rolle spielt. Mit ihrem Musical- und Kabarett-Programm waren die beiden zehn Jahre lang im Neu Wulmstorfer Kulturverein engagiert, zunächst als Mitglieder in der Gruppe Caramba, dann in reduzierter Besetzung als Caramba-Ladies und jetzt im Duo Smile and Shine. Nachdem sich der Kulturverein aufgelöst hatte, traten sie für ein Jahr unter dem Dach des Roten Kreuzes (DRK) auf. Aber Kulturangebote sind immer mit Ausgaben für Räume, Ausstattung und vor allem für Technik verbunden, wobei die gemeinnützige Struktur nicht den passenden Rahmen stellen kann. „Wenn man ehrenamtlich auftreten möchte“, erklärt Steinhart, „dann muss man Geld mitbringen.“ Der Anteil von notwendigen Dienstleistungen und Technik werde gerade bei Kleinkunst gern unterschätzt. 

Seit etwa drei Jahren arbeiten die Künstlerinnen nun auf selbstständiger Basis im Duo, damit Einnahmen und Kosten abgerechnet werden können. Birgit Steinhart unterrichtet auch in der Schauspielschule Buxtehude und im Studio Maschen. Sehr gerne arbeitet sie mit Kindern zusammen. Gerade in der Corona-Zeit war ihr das ein besonderes Anliegen. Mit Hilfe von Zoom-Kursen sei es gelungen, Kinder auch in der gebotenen Zurückgezogenheit zu erreichen „Was uns allen immer besonders viel Spaß gemacht hat, war der Kurs unter dem Motto „Plündert eure Schränke“. Man glaubt es kaum, was damit an Kreativität freigesetzt werden kann“, berichtet Steinhart mit Begeisterung. 

Auf die Frage von Tobias Handtke, ob die Corona-Zeit nicht auch ihre berufliche Existenz gefährdet habe, antwortet Steinhart: „Mit der digitalen Technik hat Kleinkunst schon einige Möglichkeiten, weiter zu arbeiten. Aber es gab auch Grenzen. Dann muss man eben die nächste Tür öffnen. Ich habe angefangen, Geschichten zu schreiben.“ Die Grenzen erläutert Krause: „Am 13. März 2020 sind wir zuletzt auf einer Bühne aufgetreten. Unser wunderschönes neues Programm konnte nach den monatelangen Proben nur ein einziges Mal im Rieckhof in Harburg aufgeführt werden. Das ist schon bitter.“ 

Das Duo hofft nun, dass mit den fortgeschrittenen Impfzahlen auch wieder mehr Kulturangebot möglich werden. An kreativen Ideen mangelt es ihnen erwartungsgemäß nicht. Das neue Programm, an dem sie nun arbeiten, kommt unter dem Motto „Voll im Leben“ auf die Kleinkunstbühne. Auch zum Ambiente haben die beiden Ideen. Da sie ohnehin den Auftritt vor überschaubarem Publikum lieben, weil man da auch vor und nach dem Konzert noch Kontakte mit den Gästen knüpfen könne, wollen sie „Kulturplätzchen“ – nein, nicht backen, sondern bespielen. Die Idee ist, in Neu Wulmstorf und Umgebung geeignete Freiluftörtlichkeiten zu finden, wo im Sommer „open air“ gespielt werden kann. Beispielsweise biete sich der Rasenplatz hinter dem Neu Wulmstorfer Rathaus dazu hervorragend an. „In Neu Wulmstorf treten wir überhaupt sehr gern auf“, bestätigt Steinhart. „Das Publikum ist hier mega-freundlich und herzlich. Man kommt hier immer ganz leicht ins Gespräch.“ Das sei auch deshalb eine Bereicherung, weil gerade dann immer wieder auch Ideen entstehen, was das nächste Mal gespielt oder gesungen werden könne. Eine Brücke zu den Gästen zu bauen, ist dem Duo ein besonderes Anliegen. Dass das hier so gut gelingt, beispielsweise in den Auftritten im Jugendzentrum, dafür möchten Steinhart und Krause sich ausdrücklich bei den Neu Wulmstorfer Gästen bedanken. Dieses Lob gibt Tobias Handtke gern zurück: „Der Applaus für Eure Kulturarbeit ist meiner Meinung nach mehr als gerechtfertigt.“  

Die drei wünschen sich übereinstimmend, dass die Auswirkungen der Corona-Zeit mit neuen Kulturangeboten überwunden werden können, also wieder „voll ins Leben“ sozusagen. Das Projekt „Kulturplätzchen“ initiiert von der Kultur- und Vereinsbeauftragten der Gemeinde Karin Schröder will Tobias Handtke unterstützen und voranbringen. Das schafft Gemeinschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl, für Jung und Alt. 

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