Bezirk HarburgKultur

Ehrenamtliche bringen Leben in den Museumshafen Harburg

Harburg. Die Spannung hielt sich bis zuletzt: Planmäßig hat heute Morgen die Löschung des Frachtseglers AVONTUUR begonnen, die bis in die Mittagsstunden andauerte. Zum Einsatz kam dabei der Kulturkran, der, wie man heute erleben konnte, keineswegs zum alten Eisen gehört, sondern noch voll funktionsfähig ist. Jedenfalls, wenn es um das Löschen der 60 Tonnen Kaffee ging, die heute in den typischen Kaffeesäcken im Harburger Hafen eintrafen. Die schwere körperliche Arbeit haben rund 60 Ehrenamtliche übernommen. Der Kulturkran musste rund 100 Hebevorgänge übernehmen.

“Erhalt durch Betrieb” – unter diesem Motto betreibt der Verein Museumshafen Harburg erfolgreich den denkmalgeschützten Liebherr-Portaldrehkran von 1972. Spezialisiert für schnellen Schüttgut-Umschlag (dann mit Greifer) und ausgerüstet mit einer Waage, hat der Kran bis 2006 sehr konkurrenzfähig für die Fa. Mulch Güterservice gearbeitet. Nach einem Tornado und Firmenverlagerung vor der Verschrottung gerettet, haben mit öffentlichen Mitteln vorgenommene Sanierungsschritte den Bestand „in Betrieb“ ermöglicht und werden das auch künftig tun.

Marcus Ehrich, einer der Kranführer: „Das ist ja mal was Anderes. Spannende Kran-Arbeit – macht richtig Spaß!“ Gorch von Blomberg, Kranführer und Organisator: „So haben wir uns das immer vorgestellt: Schau-Kranen mit Ware, die wie für unseren Kran gemacht ist.“ Die AVONTUUR ist ein 43,5m langer, stählerner Frachtsegler von 1917, der von Timbercoast Ltd. betrieben wird, um die Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit nachhaltiger Seefracht zu beweisen. Das Schiff hatte u.a. 60t Rohkaffeebohnen aus Honduras und Nicaragua geladen, die nach dem Löschen sofort von den Kaffee-Unternehmen in Empfang genommen und ins Lager gefahren wurden.

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