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Hamburg

Heute Warnstreiks im Einzelhandel – Einzelne Filialen bleiben zu

Hamburg. Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am 19. Mai 2021 für die rund 70.000 Beschäftigten des Hamburger Einzelhandels kein Angebot unterbreitet haben, erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nun den Druck. Am Freitag, 11. Juni 2021, kommt es deshalb ganztägig u.a. im Lebensmittel- sowie im Buchhandel zu ersten Warnstreiks. Aufgerufen sind Filialen von REWE, Penny, Netto, Marktkauf und Thalia.

Übermäßige Arbeitsbelastung in der Pandemie wird von starkem Umsatz begleitet

„Dass die Arbeitgeber kein erstes Angebot vorgelegt haben, hat die Beschäftigten zurecht enttäuscht. Trotz zeitweise geschlossener Geschäfte hat der Einzelhandel das höchste Umsatzwachstum seit 1994 verzeichnet. Das gilt nicht nur für den Lebensmittelhandel, sondern auch für andere Teilbranchen wie beispielweise den Elektroeinzelhandel, die Baumärkte und den Möbeleinzelhandel. Die Arbeit im Einzelhandel ist äußerst belastend. Das gilt in Zeiten der Pandemie erst recht. Die Beschäftigten leisten jeden Tag gute Arbeit und sorgen damit für die Versorgung der Hamburgerinnen und Hamburger“, begründet ver.di-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp den Warnstreik am Freitag.

„Die Beschäftigten sind permanent mit dem Virus und der Angst vor Ansteckung am Arbeitsplatz konfrontiert. Hygienestandards werden nicht immer und überall eingehalten. Trotzdem machen sie unermüdlich weiter und sorgen so für alles Lebensnotwendige. Dafür haben sie eine dauerhafte Verbesserung ihrer Entgelte mehr als verdient. Höhere Entgelte sind der sicherste Schutz vor Armut und Altersarmut. Wer das noch nicht versteht, braucht offenbar ein deutlicheres Zeichen.“

ver.di fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 % plus 45 Euro im Monat. Die Erhöhung der Löhne in den unteren Beschäftigtengruppen auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 12,50 Euro pro Stunde sowie Allgemeinverbindlichkeit der Hamburger Tarifverträge, um Dumpingkonkurrenz und Verdrängungs- bzw. Vernichtungswettbewerb und damit Dumpinglöhne zu verhindern. Die Verhandlungen werden am 15. Juni 2021 fortgesetzt.

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