
Özdemir sieht wichtiges politisches Signal im Urteil der IS-Rückkehrerin Omaima A.
Neugraben-Fischbek. Im Prozess gegen die Hamburger IS-Rückkehrerin Omaima A. ist am Freitag das Urteil gesprochen worden: 3 Jahre und 6 Monate Haft. Schuldig befunden wurde sie wegen ihrer Mitgliedschaft im IS, dem Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, der Verletzung ihrer Fürsorgepflicht und wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Strafmildernd wertete das Gericht ihr Teilgeständnis, ihre bisherige Zeit in der Untersuchungshaft, die Trennung von ihren Kindern sowie ihren eingeschränkten Gesundheitszustand.
„Es ist gut, dass es zu diesem Urteil gekommen ist“, sagt Cansu Özdemir, justizpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Dass Omaima A. auch wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurde, ist ein wichtiges politisches Signal an die Betroffenen. Dennoch wäre es notwendig gewesen, deren Perspektive in der Prozessführung eine größere Rolle einzuräumen.“
Von Seiten der Staatsanwaltschaft wird nicht davon ausgegangen, dass Omaima A. sich von ihrer ideologischen Haltung komplett abgewendet hat. Özdemir: „Omaima A. versuchte sich nach außen als sorgende Mutter und Hausfrau darzustellen. Mit diesem Bild versuchte sie auch die Rollen von Frauen im Kalifat zu verharmlosen. Die Verletzung der Fürsorgepflicht wurde zwar im Urteil berücksichtigt, allerdings nicht im ausreichendem Maße. Omaima A. hat ihre Kinder bewusst mit in das Kalifat des Islamischen Staates genommen.“
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Omaima A. hatte zuletzt in einem Reihenhaus im Hamburger Stadtteil Neugraben-Fischbek gewohnt. Dort hatte sie die arabische Journalistin Jenan Moussa ausfindig gemacht.
1/ Here with English subs.
— Jenan Moussa (@jenanmoussa) April 15, 2019
I got the phone content of top German #ISIS widow Omaima Abdi.
1000s of pics show she carries gun, arms her child &marries jihadist Deso Dogg.
She returned to Hamburg &now lives as if nothing happened.
Our EXCLUSIVE @akhbar:https://t.co/UuFSsYxQ4T