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Tötungsdelikt in Fischbek: Die Chronologie der Geschehnisse

Neugraben-Fischbek. Bereits am Dienstag kam es in den Räumen der Gastwirtschaft „Katys Hütte“ im Hamburger Stadtteil Neugraben-Fischbek zu einem Tötungsdelikt. Wie berichtet, wurde dabei eine 36-jährige Deutsche von einem 37-jährigen getötet. Der Mann aus dem Libanon ist der Polizei bekannt, er hatte Diebstahldelikte zu verantworten. Während der Vernehmung gab er an, den Leichnam vom Tatort entfernt zu haben, weil er befürchtete, entdeckt zu werden. Die Polizei stuft den Mann als dringend Tatverdächtig ein.

Der Tathergang konnte aufgrund von Aufnahmen aus einer Überwachungskamera konstruiert werden. Die einzelnen Szenen:

Gegen 1.10 Uhr ist zu sehen, wie Opfer und der Tatverdächtige, der mit den Reinigungsarbeiten betraut war, zusammen tanzen, die Stimmung ist ausgelassen. Man ist alleine in der Gastwirtschaft, der letzte Gast hatte sich verabschiedet.

Im weiteren Verlauf kippt die Stimmung, der 37-jährige versucht das Opfer an den Brüsten anzufassen, zieht dafür das Hemd hoch. Zu diesem Zeitpunkt sieht man, wie der Tatverdächtige das Opfer antanzt und dabei etwas im Rücken verbirgt. Dann sind beide aus dem Sichtbereich der Kamera entfernt, plötzlich ist das Opfer mit dem Messer in der Hand zu sehen.

Der Mann hörte nicht auf, wagte immer wieder neue Annäherungsversuche, schließlich erhielt er vom Opfer eine mit dem Messer herbeigeführte Verletzung am Mund. Mittlerweile ist es 1.40 Uhr. Dies könnte der Zeitpunkt sein, wo der Tatverdächtige alle Hemmungen fielen lies. Er schubste die 36-jährige dreifache Mutter in Richtung der Damentoilette. Sie war bereits erheblichen Konsum von Alkohol ausgesetzt.

Was dann passiert, bleibt im verborgenen. Gegen 1.50 Uhr erscheint der Mann plötzlich wieder im Bild. Setzt sich in Boxershorts hinter den Tresen, trinkt Jack Daniels mit Cola. Offenbar ist er in den sozialen Netzwerken aktiv. Er nimmt aus einer Schublade am Tresen Teppichband, ist dabei zu sehen, wie er irgend etwas einwickelt. Es muss die Getötete sein. Er schaut sich im Laden um, die Blicke gehen durch den Raum. Plötzlich entdeckt er die Überwachungskamera. Um 2.10 Uhr endet die Aufnahme. Der 37-jährige hatte die Sicherung entfernt, aber die Festplatte nicht angerührt.

Lebensfroh und liebevoll, so beschreiben die Stammgäste das Opfer Josie (36).
Foto: aktuelles-aus-suederelbe.de

Der Tatverdächtige schiebt die Getötete mit einer Sackkarre in das nahe gelegene Naturschutzgebiet und entsorgt ihren Leichnam unter Büschen.

Dann am nächsten Morgen: Der Lebensgefährte der Wirtin ist zusammen mit Angehörigen auf den Weg zum Amt, dabei bemerkte er, dass die benötigten Unterlagen noch in der Gastwirtschaft waren. Zusammen mit den Angehörigen geht er hinein. Sofort fallen den Männern die riesigen Blutflecken auf. Dann suchen sie, in der Annahme die Blutflecken stammen von ihm, den Tatverdächtigen, der gelegentlich im Geschäft für Sauberkeit sorgte. Doch die Gastwirtschaft war leer.

Auf dem Weg zum Auto begegnen die Drei dem Mann, der eine Sackkarre bei sich führte. Auf die Frage, was denn passiert sei, sprach er von einer Schlägerei und dass er dabei eine Verletzung von sich trug. Ein Möbel sei zu Bruch gegangen. Dies habe er entsorgt. Zunächst mit der Antwort zufrieden begaben sich die Männer wieder in das Auto und setzen ihr Vorhaben fort. Während der Fahrt kam dann die Sorge auf, dass dort etwas nicht stimmen könnte. Man begab sich zur Polizei, die dann vor Ort erschien. Schnell war klar, dass hier ein Tötungsdelikt im Raum steht.

Aufgrund der Spurenlage, die sich den Beamten bei der Kriminaltechnischen Untersuchung bot, übernahm die Mordkommision des LKA41 den Fall. Ermittlungen im Umfeld der Gastwirtschaft führte die Polizei nach Buxtehude, wo sie den Tatverdächtigen vorläufig festnehmen konnte. Der Tatverdächtige wurde dem Haftrichter vorgeführt und sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Polizei hatte er gegenüber den Beamten einen Hinweis auf den Ablegeort gegeben, wo die 37-jährige dann auch gefunden wurde. Ihr Leichnam wurde in die Rechtsmedizin gebracht. Aktuell ermitteln die Beamten die Todesursache. An einem Türrahmen hatte man Haare und Blut entdeckt.

Wirtin Katy bei der Eröffnung im Jahre 2018. Foto: Scharnberg

Die Wirtin Katy ist entsetzt. Sie beschreibt den Tatverdächtigen als einen Menschen, dem sie so etwas nicht zugetraut habe. Er sei schüchtern und zurückhaltend, auf dem Video kaum wieder zu erkennen, was sein Verhalten angeht. „Ich bin verzweifelt, mir gehen die Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Wir haben uns jetzt professionelle Hilfe geholt.“, sagt sie. Dabei lies sie offen, wie es weitergehen soll. Die Vorstellung, an dem Ort zu arbeiten, wo ihre Freundin Josie starb, ist für sie ein Grauen.

Ein Kommentar

  1. Grausam und traurig zugleich…. ich kann nur noch an dich denken liebe Josie … du fehlst uns allen sehr. Dein Lachen war wie der Aufgang der Sonne und nun hat ein Idiot es verdunkeln lassen.
    Es gibt einen Gott und Gott ist groß….

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